HUDDLE Nr. 40 vom 04.10.2001

Spaß oder Alptraum?

Top-Ten-Duell ein Big-Play-Festival

So schön kann Irren sein, zumindest aus Sicht der Football-Fans. Das von vielen Experten erwartete Abwehr-Duell blieb im Spiel Oklahoma gegen Kansas State aus. Stattdessen entwickelte sich ein Big-Play-Festival, das Oklahoma mit 38:37 gewann. Kansas State hatte seine Chancen, »bezahlte« am Ende aber für die vielen eigenen Fehler und eine riskante Taktik.

 

Traum-Finale - Teil 3

Mit Hamburg und Braunschweig stehen die beiden GFL-Top-Clubs im Finale

Wenn am Ende einer Saison Playoffs die Meisterschaft entscheiden, dann hat das natürlich den Vorteil größtmöglicher Spannung bis zum Schluss. Andererseits droht die Gefahr, dass am Ende auch der Zufall seine Rolle spielt oder die mangelhafte Tagesform in einem entscheidenden Spiel einem der großen Favoriten zum Verhängnis wird. In der German Football League kommt ein wirtschaftlicher Aspekt hinzu, der jedem Ausrichter während der Endrunde im September bange Wochen beschert: Jedes mögliche Finale ohne die Beteiligung von Hamburg und Braunschweig, den beiden einzigen wirklichen Publikumsmagneten der Liga, würde die Finanzierung des Events German Bowl infrage stellen.

 

Dramatik pur in den Top 25

Auch Titelverteidiger Oklahoma musste bis zur letzten Sekunde zittern

Der letzte Spieltag im College Football hatte es in sich. Sechs Spiele mit Teams aus den Top 25, darunter das Top-Spiel Oklahoma gegen Kansas State, wurden erst in letzter Minute beziehungsweise in der Verlängerung entschieden. Wo Licht ist, da ist bekanntlich aber auch Schatten, und so rutschten die Alt-Meister Notre Dame und Penn State mit ihrer jeweils dritten Niederlage im dritten Spiel immer tiefer in die Krise.

 

Taten folgen großen Worten

Rams untermauern Titelambitionen

Wer solche Chancen zum Sieg auslasse, müsse sich über eine Niederlage nicht wundern, lamentierte in der Vorwoche Raiders-Cheftrainer Jon Gruden nach der knappen Niederlage gegen die Miami Dolphins. Deren Head Coach, Dave Wannstedt, schlug ähnliche Töne an, wenngleich die überraschend hohe 10:42-Niederlage seines Teams bei den St. Louis Rams auf den ersten Blick eine deutliche Angelegenheit war. Aber Wannstedt behielt Recht, die Dolphins hatten ihre Chancen und nutzten sie nicht. Einmal mehr drehten die Rams in der zweiten Halbzeit auf und enteilten den Dolphins, die immerhin mit der, statistisch gesehen, achtbesten Defense der NFL ins Spiel gegangen waren.

 

Chargers gewinnen »Turnaround Bowl«

Tomlinson bisher die Entdeckung der Saison 2001

Noch vor einem Jahr hätte die Partie zwischen den San Diego Chargers und den Cincinnati Bengals so ziemlich niemanden interessiert. Doch die NFL wäre nicht die NFL, wenn diese Saison nicht mal wieder alles anders sein würde. Wer hätte denn schon erwartet, dass diese beiden Teams, die sich in den letzten Jahren stets in den unteren Tabellenregionen herumschlugen, nach zwei Spielen noch ungeschlagen sein würden? Die Chargers, letztes Jahr mit 15 Niederlagen das schlechteste Team der gesamten Liga, stehen nach dem 28:14-Sieg über die Bengals nun als einziges ungeschlagenes Team der AFC an der Spitze ihrer Division.

 

Der Verfall geht weiter

Washington Redskins auch gegen Kansas City Chiefs chancenlos

Die Washington Redskins wieder auf Erfolgskurs zu bringen, sei keine Aufgabe, die man in ein, zwei Jahren bewältigen kann, schrieb ein Journalist nach den beiden Auftaktniederlagen und der anschließenden Entlassung von QB Jeff George. Als wollten sie diese für sie trübe Prognose bestätigen, gingen die Redskins auch im dritten Spiel sang- und klanglos unter - dieses Mal mit 13:45 gegen die zuvor auch nicht gerade überzeugenden Kansas City Chiefs. Das Spiel zeigte, dass die Quarterback-Position bei Weitem nicht das einzige Problem des Ex-Meisters ist.

 

Max von Garnier: Wohl eine knappe Entscheidung

Hamburgs Routinier glaubt an ein spannendes Finale

Max von Garnier, gebürtiger Berliner, ist ein wirkliches Urgestein der Hamburg Blue Devils. Seit zehn Jahren ist er dem Verein verpflichtet und nimmt bereits seit längerer Zeit eine führende Stellung im Club ein. Zum einen ist der Publikumsliebling Wide-Receiver-Stammspieler des GFL-Teams, und zum anderen coacht er neben den Junioren, den Rookies und den Flag Devils auch die Hamburger Football-Auswahl. Über die Chancen der Blauen im German-Bowl-Finale 2001 sprach Max von Garnier mit dem HUDDLE.

 

Serienmeister als Außenseiter?

Lions haben nach Umbruch erfolgreich den Anschluss gehalten

Nicht weniger als fast 30 neue Spieler, ein neuer Head Coach, der diese Funktion erstmalig ausübt, und ein neuer Offensive Coordinator mit einem neuen Angriffssystem - jedem, dem man diese Eckdaten vor Saisonbeginn genannt hatte und ihn nach den Chancen der Lions auf den Einzug in den German Bowl befragte, winkte zumeist gleich ab. »Na ja, die Playoffs werden sie schon erreichen, aber ins Finale? Nee, glaub' ich nicht, dass die das packen.« So, oder so ähnlich hörte sich das in den meisten Fällen an.

 

Kiel bleibt oben

Berlin Adler noch nicht reif für die GFL

Nachdem sich bereits in der Relegation im Süden das GFL-Team durchsetzte, bleibt auch im Norden alles beim Alten. So werden die Fans der Kiel Baltic Hurricanes auch im nächsten Jahr GFL-Football erleben, die Fans der Berlin Adler müssen mindestens noch ein weiteres Jahr mit den Niederungen der zweiten Liga vorlieb nehmen. Die Hurricanes waren wie schon im Hinspiel eine Nummer zu groß für die Hauptstädter und gewannen das Rückspiel mit 28:22 vor 1.850 Zuschauern, der Adler-Rekordkulisse in dieser Saison.

 

Berrenberg: Hamburg hat leicht die Nase vorn

Münchner Defensive-Backs-Coach zu Stärken und Schwächen beider Teams

Am Wochenende steht der German Bowl XXIII in Hannover auf dem Programm. Mit Hamburg und Braunschweig treffen dabei zwei altbekannte Gegner aus dem Norden aufeinander. Schon 1998 und 1999 standen sich die beiden Teams aus dem Norden im Finale gegenüber. Pikant: Erst vor der Saison wechselte Erfolgstrainer Kent Anderson samt Defensive Coordinator und Star-RB Estrus Crayton an die Elbe, sein Ex-Abwehrchef Troy Tomlin übernahm das Ruder bei den Lions. Wer die besseren Chancen hat und warum, das erläutert der Defensive-Backs-Coach der Munich Cowboys, Florian Berrenberg, für den HUDDLE. Berrenberg war jahrelang im Trainerstab der Blue Devils und kennt beide Teams gut.

 

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