HUDDLE Nr. 33 vom 16.08.2001

Die Alten sollen’s richten

Head Coach Hanselmann setzt auf erfahrene Spieler

Was ist für den American Football Verband Deutschland (AFVD) teurer: Die Ausrichtung des diesjährigen EM-Endspiels im eigenen Land oder der Flug nach Finnland, um dort endlich den ersehnten Titel zu holen? Die Antwort fiel Verbandspräsident Robert Huber relativ einfach: »Die Kosten für den Flug nach Finnland wären mit Sicherheit teurer für uns gewesen.« Also einigte sich Huber mit dem finnischen Verband, und das Endspiel der diesjährigen Europameisterschaft findet somit erneut in Deutschland statt. Am 18. August treffen im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion die finnische und die deutsche Auswahl aufeinander. Das Ziel für das Team von Head Coach Martin Hanselmann ist klar: Zum ersten Mal will die deutsche Mannschaft Europameister werden.

 

Gelungene Generalprobe

Scorpions-Punkteflut vor Spitzenspiel

Die Stuttgart Scorpions haben es geschafft: Mit einem deutlichen 54:14-Erfolg über die Franken Knights sicherten sich die Schwaben vor 1.200 Zuschauern am vergangenen Samstag das Heimrecht für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft.

 

Die letzte Chance vorm Umbruch?

Verstärkte Abwehr soll es richten

Obwohl die Indianapolis Colts schon im letzten Jahr zu den Favoriten zählten, machte ihnen die schwache Verteidigung einen Strich durch die Rechnung. Head Coach Jim Mora blieb damit auch im fünften Playoff-Spiel ohne Sieg und kann von Glück sagen, dass er überhaupt noch im Amt ist. Das Team wird im nächsten Jahr auf Grund von auslaufenden Verträgen einen Umbruch erleben, und so ist es vielleicht die letzte Chance für das Trio QB Peyton Manning, RB Edgerrin James und WR Marvin Harrison, den Super Bowl zu holen.

 

Ein wichtiger Punkt

Remis macht beide Aufsteiger glücklich

Am Samstag gelang den Saarland Hurricanes gegen die Schwäbisch Hall Unicorns im Burbacher Stadion Auf den Saarwiesen ein wichtiger Punktgewinn im Kampf um den Klassenverbleib. 17:17 hieß es am Ende einer hart umkämpften und an Spannung kaum mehr zu überbietenden Partie vor etwa 1.500 Zuschauern.

 

Ein neuer Lastenträger

Auf RB Lamar Smith ruhen die Hoffnungen

Die Miami Dolphins waren 2000 das Überraschungsteam der AFC East und hoffen, den hohen Erwartungen ihrer Fans gerecht zu werden. Was Don Shula und Jimmy Johnson über weite Strecken verwehrt blieb, nämlich ein schlagkräftiges Laufspiel aufzubauen, das gelang Head Coach Dave Wannstedt auch ohne einen adäquaten Ersatz für Dan Marino, und so hofft er erneut auf ein gutes Jahr von RB Lamar Smith.

 

Mit blauem Auge davongekommen

Hamburg rettet Unentschieden in Köln

Etwa 3.800 Zuschauer, unter ihnen etliche hundert Fans aus Hamburg, sahen im Kölner Flughafen-Stadion das letzte Saison-Heimspiel der Cologne Crocodiles gegen die Hamburg Blue Devils, das mit einem 28:28-Unentschieden endete. Es war ein dramatisches Spiel, und die Kölner hatten den Sieg »auf dem Fuß«, denn K Alex Strang vergab Sekunden vor Spielende ein Field Goal aus 30 Metern Entfernung. Blue-Devils-Head-Coach Kent Anderson gab sich nach dem Spiel zufrieden: »Ein Unentschieden ist besser als eine Niederlage.«

 

Noch ein weiter Weg

Frühestens in drei Jahren spielen die Jets um den Divisionstitel

Nachdem Bill Parcells seinen Schreibtisch als sportlicher Direktor geräumt hat und auch Head Coach Al Groh nach nur einem Jahr die Koffer packte, stehen die New York Jets vor einem Neuanfang. Für QB Vinny Testaverde dürfte es wohl die Abschiedstournee werden, denn seine Tage sind gezählt, der letztjährige Erstrunden-Pick Chad Pennington steht zur Übernahme bereit.

 

Am Ende fehlte die Kraft

Rüsselsheims Rumpfteam verlangt Cowboys alles ab

Drei Minuten fehlten den Rüsselsheim Razorbacks an diesem Wochenende, um in der Südgruppe der GFL für eine Überraschung zu sorgen. Zwar gab es gegen die Munich Cowboys eine 40:52-Niederlage, doch der bis dato ungeschlagene Mitfavorit auf die Deutsche Meisterschaft stand am Rande der ersten Saisonniederlage. Rund 450 Zuschauer im Stadion Am Sommerdamm sahen eines der besten Spiele der Razorbacks in diesem Jahr, das einen glücklichen Sieger hatte. Unnötige Strafen gegen die eigene Mannschaft, zwei vergebene Field Goals von Stefan Bauer sowie ein Anfängerfehler beim Münzwurf trugen maßgeblich zum Sieg der Münchner bei.

 

Kehraus in Buffalo

Neue Gesichter im Trainerstab und auf dem GM-Posten

Bei den Buffalo Bills trennte man sich von Head Coach Wade Phillips und Manager John Butler, um für frischen Schwung zu sorgen, und verpflichtete den ehemaligen Defensive Coach Gregg Williams als neuen Trainer und Tom Donahoe für die personellen Entscheidungen. Auch QB Doug Flutie wurde nach San Diego abgegeben, damit Rob Johnson endlich den nötigen Rückhalt als Spielmacher bekommt. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob der 28-Jährige endlich mal eine Saison durchspielen kann und sich schneller vom Ball trennen wird.

 

Kein Schutz in Sicht

Offensive Line erneut nicht ausreichend verstärkt

Die New England Patriots blicken auf eine katastrophale Debüt-Saison von Head Coach Bill Belichick zurück, und so tat man alles, um trotz angespannter Finanzlage das Team auf Vordermann zu bringen. Das Hauptaugenmerk lag hier auf der Unterstützung von QB Drew Bledsoe, der in der abgelaufenen Saison 45 QB Sacks hinnehmen musste und der Fels in der Brandung war, weil die Offensive Line keinen Schutz bot und das Laufspiel kraftlos war.

 

The Sky is the Limit

Viele NFL-Teams beziehen neue Luxus-Stadien

9. April 1965: In Houston wird der Astrodome, das erste überdachte und somit wetterfeste Mehrzweck-Stadion der Welt, eröffnet. Die Deckenbespannung verfügt mit knapp 196 Metern über die doppelte Spannweite aller bisherigen Konstruktionen, und die Höhe entspricht der eines 18-stöckigen Wohnhauses. Nahezu problemlos kann der Astrodome in ein Baseball-Stadion umgebaut werden. Auf Grund unakzeptabler Pachtbedingungen tragen die Houston Oilers ihre Heimspiele aber erst ab 1968 in dem 31,6 Millionen US-Dollar teuren Schmuckstück aus, das von einigen Zeitungen bereits als „Achtes Weltwunder“ bezeichnet wird.

 

Hoffnung an der Förde

Hurricanes mit deutlicher Steigerung

Mit den Düsseldorf Panthern stellte sich ein Mitfavorit auf den German Bowl 2001 im Holstein-Stadion - dem »Ligakeller« - vor. Jeder, der etwas anderes als eine weitere klare Niederlage der Gastgeber erwartet hätte, wäre sicher komisch angesehen worden. Doch die »Nord-Canes« zeigten vor einem erstligareifen Publikum, dass sie sich und die GFL im hohen Norden noch lange nicht aufgegeben haben und verloren nur knapp mit 7:10. Die Leistungskurve des Teams zeigt deutlich nach oben und ganz sicher muss man an der Förde mit einer solchen kämpferischen Einstellung jedes einzelnen Spielers keinen Gegner in der Relegation fürchten - wenn denn das Verletzungspech endlich einmal an den Kielern vorbeigeht.

 

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