HUDDLE Nr. 50 vom 14.12.2000

They are back!

Siebenjährige Playoff-Abstinenz der Raiders beendet

Mit einem in dieser Höhe nicht erwarteten 31:7-Sieg über die New York Jets qualifizierten sich die Oakland Raiders seit 1993 nicht nur erstmalig wieder für die Playoffs, sondern bleiben weiter mit einem Spiel Vorsprung vor den Denver Broncos Spitzenreiter in der AFC West. Durch die Niederlagen der Miami Dolphins und der Jets sind sie jetzt neben den Tennessee Titans heißester Kandidat für das Heimspielrecht für die gesamte Dauer der Playoffs.

 

Die Reihen lichten sich

Philadelphia, Tennessee, Baltimore und Oakland lösen ihr Playoff-Ticket

Vier weitere Teams schafften am vergangenen Sonntag, was die Minnesota Vikings bereits in der Woche zuvor erreicht hatten: Sie reden auch nach Weihnachten noch ihr Wörtchen mit. Anders als die Vikings, die zum fünften Mal in Folge in der Endrunde stehen, ist dies für drei der vier nun neu fest qualifizierten ein lange nicht mehr gekanntes Gefühl: Die Philadelphia Eagles sind erstmals seit 1996 wieder dabei, die Raiders warten schon seit 1993 auf den Vorstoß unter die letzten Zwölf. Ein Sonderfall sind die Ravens. Als Nachfolger der »alten« Cleveland Browns darf der Club vereinbarungsgemäß nicht darauf Bezug nehmen, das er einst in Cleveland (zuletzt 1994) schon Playoff-Luft schnupperte.

 

Souveräne Giants

Pittsburgh in New York ohne Chance

Die alten »Hausmittelchen« sind doch oft die besten, zu dieser Erkenntnis kann man nach dem 30:10-Sieg der New York Giants gegen die Pittsburgh Steelers mal wieder kommen. Mit Zuckerbrot (für die eigene Psyche) und Peitsche (für die Journalisten) brachte New Yorks Head Coach Jim Fassel seine Giants wieder auf Playoff-Kurs und seine Kritiker vorerst zum Schweigen. Ein Sieg noch aus den beiden letzten Spielen, und man ist dabei, zwei Siege, und man hat ein Heimspiel in den Divisional Playoffs sicher.

 

Abwehrschlacht um Florida

Bucs weiter im Playoff-Geschäft

Die Tampa Bay Buccaneers gewannen in einem dramatischen Duell mit 16:13 bei den Miami Dolphins und bleiben damit weiter im Rennen um die Playoff-Plätze, während die Gastgeber die Feier für das vorzeitige Erreichen der Endrunde um mindestens eine Woche verschieben müssen. Im verregneten Pro Player Stadium kam es zur erwarteten Abwehrschlacht, die Tampa Bay letztendlich dank eines überragenden RBs Warrick Dunn und eines fangsicheren Defensive Backfields für sich entschied.

 

Schreckgespenster und Expansionspläne

In Frankfurt könnte sich ein Streit um die Stadionmiete abzeichnen

Es war nur ein Gespenst, welches Doug Quinn, Managing Director der NFL International, an die Wand gemalt hatte, als er sich im Rahmen eines Besuches der sechs NFL-Europe-Standorte in der letzten Woche in Frankfurt mit einigen Journalisten zu einem Gespräch über die Lage der Liga zusammensetzte. Wie es scheint, scheuen sich die Verantwortlichen der NFL Europe nicht, damit zu drohen, die Galaxy an einen anderen Spielort zu transferieren. In den Vereinigten Staaten wird diese Maßnahme ja bereits ab und an praktiziert, wenn eine Stadt dem ansässigen NFL-Team nicht entgegenkommt. Nun steht wohl auch in Frankfurt Ärger ins Haus, auch wenn ein Abzug der Galaxy aus Frankfurt wohl eher als Schachzug im demnächst bevorstehenden Poker um die von der Galaxy zu entrichtende Stadionmiete zu verstehen ist.

 

Im Eilschritt in die GFL?

Die Kooperation der beiden Nord-Zweitligisten Bochum Cadets und Dortmund Giants nimmt immer konkretere Formen an. Seit dem 12. Dezember befindet sich die Mannschaft im Wintertraining. Ein Großteil des Trainerstabs ist bereits verpflichtet. Zum Thema Kooperation führte Volker Ohm für den HUDDLE ein kurzes Gespräch mit Andreas Kegelmann. Kegelmann gehört seit zehn Jahren den Bochum Cadets an und besetzt seit acht Jahren die Position des Schatzmeisters. Der angehende Sportfachwirt war von 1990 bis 1996 selbst aktiv, ist seit 1995 Trainer des Zweitliga-Teams, seit 1998 auch Trainer der Bochumer Jugendmannschaft.

 

Im Stile eines Champions

Rams entscheiden Top-Spiel klar für sich

Das diesjährige Auf und Ab der St. Louis Rams brachte Kurskorrekturen mit sich: Nach dem Debakel gegen die Chiefs waren die Träume von einer »perfect season« geplatzt, und zwei Wochen später riss gegen die Panthers die eindrucksvolle Heimspiel-Serie der Rams. Vom Heim-Nimbus war nach den beiden Niederlagen gegen die Redskins und die Saints im Trans World Dome keine Rede mehr. Umso erstaunlicher war die Auferstehung des Titelverteidigers vor heimischen Publikum gegen das Team mit der bes-ten Bilanz der NFL. Ausgerechnet gegen die Minnesota Vikings gelang den Rams ein eindrucksvoller 40:29-Erfolg.

 

Bills raus

Die Indianapolis Colts gewannen im heimischen RCA Dome deutlich mit 44:20 gegen die Buffalo Bills und warfen diese damit aus dem Rennen um die Playoff-Plätze. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit war es Paul Shields, der einen Punt blocken konnte und die Colts damit auf die Siegerstraße brachte. Bills-QB Rob Johnson sorgte für den Rest und verursachte in der Folgezeit gleich zwei Turnovers, die zu Touchdowns führten.

 

Je oller desto doller

Florida States QB Chris Weinke gewinnt Heisman Trophy

Das Vorspiel, wenn man das so nennen kann, im Duell zwischen Oklahoma und Florida State, die am 3. Januar um die Meisterschaft spielen werden, endete mit einem Erfolg für das Team aus dem Sonnenstaat. Bei der Wahl zum diesjährigen Gewinner der Heisman Trophy, der wichtigsten Einzelauszeichnung im College Football, hatte Florida States QB Chris Weinke mit 76 Punkten Vorsprung vor Josh Heupel, der »Schaltzentrale« in Oklahomas Angriff, die Nase vorn. Das Besondere daran: Mit dem bereits 28-jährigen Spielmacher der Seminoles wurde im Downtown Athletic Club von New York dieses Mal der mit Abstand älteste Gewinner aller Zeiten gekürt.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

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