HUDDLE Nr. 39 vom 28.09.2000

Die Lions haben es wieder geschafft

Cowboys unterliegen in einem Herzschlagfinale

Alfred Hitchcock hätte die Dramaturgie dieses Spiels nicht besser in Szene setzen können: Eine Minute vor Spielende hatten die Munich Cowboys vor 4.200 begeisterten Zuschauern an Braunschweigs 25-Meter-Linie den Ball und standen kurz davor, das Spiel zu gewinnen. Die starke Lions-Defense wehrte jedoch den entscheidenden vierten Versuch erfolgreich ab, wodurch der amtierende Meister Braunschweig mit einem knappen 20:14 erneut das Finale erreichte.

 

Auf ein Neues

Crocodiles wollen die »Schmach« tilgen

Die Hütte war voll. Vor etwa 4.500 begeisterten Zuschauern, die Hälfte aus Düsseldorf, schlugen die Colog-ne Crocodiles den rheinischen Nachbarn Düsseldorf Panther mit 14:11 und ziehen nun schon zum sechsten Mal ins deutsche Endspiel ein. Das Playoff-Halbfinalspiel war eine unglaubliche Nervenschlacht, wobei hauptsächlich die Defenses beider Teams die meiste Arbeit hatten.

 

Unnötige Provokation

Der sportliche Teil der 24:41-Niederlage der Dallas Cowboys gegen die San Francisco 49ers ist schnell erzählt. Die 49ers nahmen sich das Beispiel der Philadelphia Eagles vom ersten Spieltag zu Herzen und setzten voll auf Laufspiel. Und wie gegen die Eagles fanden die Cowboys dagegen auch dieses Mal überhaupt kein Mittel. Das entlastete 49ers-QB Jeff Garcia. Dessen 68-Yard-Pass auf WR Jerry Rice brachte zu Beginn des dritten Viertels den Durchbruch.

 

Colts erlegen Jaguars

Die Jacksonville Jaguars konnten nur eine Halbzeit lang mithalten und verloren klar mit 14:43 bei den Indianapolis Colts. QB Peyton Manning sorgte mit 440 Passing Yards für einen neuen Clubrekord und konnte sich über eine starke Leistung der eigenen Defense nach der Pause freuen. Die Gruppe um Defensive Coordinator Vic Fangio war zuletzt arg in die Kritik geraten und überzeugte mit fünf QB Sacks, davon einer zum Safety, und zwei Interceptions.

 

Einer wird gewinnen

Kein klarer Favorit für den Junior Bowl

Wer wird der würdige Nachfolger der Hamburg Junior Devils? Diese Frage wollen am kommenden Samstag die Nachwuchsteams der Berlin Rebels und der Darmstadt Diamonds im Junior Bowl XIX beantworten. Beide Mannschaften standen bereits öfter im Endspiel um die Deutsche Jugendmeisterschaft, betreten im Hanauer Herbert-Dröse-Stadion also kein Neuland. Ein eindeutiger Favorit ist nicht auszumachen. Während die Diamonds auf sehr viel Erfahrung bauen können, die Mannschaft in den letzten Jahren gewachsen ist, sind die Rebels ein kämpferisch starkes Team, das nie aufgibt.

 

Dominante Defense

Miami siegt mit Bollwerk gegen Patriots

Im ausverkauften Pro Player Stadium gewannen die Miami Dolphins mit 10:3 gegen die New England Patriots und sind damit das erste Team in der Geschichte der NFL, das nur einen Touchdown in den ersten vier Wochen einer Saison kassieren musste. Überhaupt wurde die Partie von den Abwehrreihen dominiert. Fünf Minuten vor der Halbzeit sorgte eine 53-Yard-Touchdown-Bombe von QB Jay Fiedler auf WR Bert Emanuel für die Vorentscheidung.

 

Punktejagd in Baltimore

Wenig Arbeit hatten die Baltimore Ravens mit den Cincinnati Bengals. Mit 37:0 brachten sie den Mannen von Head Coach Bruce Coslet eine saftige Niederlage bei. Dies war bereits die zweite »Zu-Null-Niederlage« für die Bengals in dieser Saison. Rechnet man noch die letzten beiden Spiele der Vorsaison hinzu, erhöht sich dieser Wert sogar auf drei Spiele. In Cincinnati fordert man bereits lautstark den Kopf von Coslet. Für weitere Missstimmung bei den Spielern der Bengals sorgte das offensichtliche Verhalten der Ravens, bis zum Schlusspfiff gnadenlos auf Punktejagd zu gehen. Mangelnden Sportsgeist warfen einige Bengals Ravens-Head-Coach Brian Billick vor. Bengals-Safety Cory Hall: »Sie haben den Spielstand bewusst hochgetrieben. Das werden wir nicht vergessen. Wir werden wieder gegeneinander antreten und irgendwann haben wir die Chance, es ihnen heimzuzahlen.«

 

Hexenkessel Eugene

Oregon Ducks stoppen Vormarsch der UCLA Bruins

Kein Spieltag mehr ohne faustdicke Überraschungen. Auch am letzten Samstag erwischte es wieder zwei Teams aus den ers-ten zehn der Top 25. Und beide verloren gegen bis dahin in den Top 25 nicht platzierte Teams - Wisconsin mit 44:47 nach Verlängerung gegen Northwestern, UCLA, das sich mit Siegen gegen Michigan und Alabama in den letzten Wochen nach vorn gespielt hatte, mit 10:29 bei Oregon. Derweil macht ein altgedienter Trainer-Fuchs weiter unverhofft Schlagzeilen. Lou Holtz sorgte mit South Carolina gegen Mississippi State zum zweiten Mal in dieser Saison für eine Überraschung (23:19) und klopft an die Tür der Top 25.

 

Hochmut kommt vor dem Fall

Mit einem 36:10-Sieg über die Cleveland Browns erklommen die Oakland Raiders fürs Erste Platz eins in der AFC West. Mit Glück und Können überstanden sie die anfängliche Druckperiode der Browns, übernahmen Mitte des ersten Viertels das Kommando und blickten nicht mehr zurück.

 

Tödliche Präzision

Kurt Warner zerlegt Atlantas Abwehr

Die Machtverhältnisse in der NFC West sind - vorerst zumindest - geklärt. Ein 41:20-Sieg bei den Atlanta Falcons verschaffte den St. Louis Rams zwei Spiele Vorsprung vor dem Konkurrenten. Atlanta hielt eine Halbzeit lang mit. Nach einem aus Sicht der Falcons umstrittenen Fumble zu Beginn der zweiten Halbzeit kippte das Spiel. Danach sorgte vor allem St. Louis’ QB Kurt Warner für die Highlights.

 

Oldies-Nacht

Redskins-Veteranen triumphieren in New York

Kaum ein Artikel über die Redskins, der ihren eigentümlichen Besitzer Daniel Snyder unerwähnt lässt. Und sei es zuletzt nur aus Häme, weil seine Multi-Millionen-Dollar-Truppe arg ins Straucheln geriet und mal wieder eines seiner Ultimaten anzustehen schien. Ausgerechnet bei den New York Giants - bis dato noch unbesiegt - gelang es den Washington Redskins unter Führung ihres gescholtenen Spielmachers Brad Johnson, die drohende Krise durch einen 16:6-Auswärtserfolg abzuwenden. Dabei waren die Gäste aus Washington überlegener, als es das Ergebnis vermuten lässt.

 

Totaler Kollaps

Tampa verspielt leichtsinnig Sieg

In einer mit Spannung erwarteten Partie zwischen den Tampa Bay Buccaneers und den New York Jets vollbrachten die Jets im letzten Viertel ein echtes Wunder und verwandelten einen 6:17-Rückstand innerhalb von vier Minuten noch in einen 21:17-Triumph. WR Keyshawn Johnson, der vor Saisonbeginn von New York nach Tampa Bay gewechselt war und in der Woche vor der Partie reichlich über seine alte Mannschaft herzog, ließ seinen flotten Sprüchen keine Taten folgen. Er fing nur einen einzigen Pass, mit dem er nur ein einziges Yard Raumgewinn verbuchte.

 

Goliath besiegt David

Adler Girls in überlegener Manier

Was sich schon in der Saison als unmöglich erwies, blieb den Hamburg Maniacs auch im 9. Ladies Bowl verwehrt, nämlich den in diesem Jahr übermächtigen Berlin Adler Girls ein Bein zu stellen. In einem für die Zuschauer abwechslungsreichen Spiel holte der fünfmalige Deutsche Meister mit seinem 62:25-Sieg Titel Nummer sechs und trug seinen Teil dazu bei, aus Berlin für kurze Zeit die deutsche Football-Hochburg zu machen - vorausgesetzt, die Rebels-Jugend gewinnt gegen Darmstadt.

 

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