HUDDLE Nr. 33 vom 17.08.2000

Neuer Besen - neues Glück?

Das Trainerkarussell dreht sich immer schneller

Wie in jedem Jahr ist in der Offseason nicht nur der große Free-Agent-Markt in Bewegung, sondern auch das Trainerkarussell. Von den sieben Trainerwechseln waren allein drei Teams der AFC East betroffen. Bill Belichick bei den New England Patriots, Dave Wannstedt bei den Miami Dolphins und Al Groh bei den New York Jets übernahmen das jeweilige Himmelfahrtskommando. Alle drei stehen vor einem Neuanfang, und der bringt so schnell keine guten Ergebnisse. Ob Fans und Besitzer dafür Verständnis haben?

 

Ohne drei und vorerst ohne Flutie

Rob Johnson soll es richten

Die Buffalo Bills trennten sich in der Offseason von drei Spielerlegenden und versuchen damit, die jüngere und ältere Vergangenheit vergessen zu machen. RB Thurman Thomas, DE Bruce Smith und WR Andre Reed waren die letzten Angehörigen einer Mannschaft, die einst viermal in Folge den AFC-Titel gewann. Die unglückliche Niederlage gegen die Titans im letzten Januar ging laut Meinung der Fans nicht auf ihre Kappe. Die Fans diskutieren dafür vielmehr die Quarterback-Kontroverse zwischen Rob Johnson und Doug Flutie, die Head Coach Wade Phillips ins Rollen brachte, als er den äußerst beliebten Flutie zu Beginn der Playoffs auf die Bank setzte.

 

Football von der besseren Sorte

Kämpferischer Leistung der Blue Devils nicht belohnt

Die Braunschweig Lions haben im Kampf um den begehrten zweiten Tabellenplatz, der das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale sichert, ihre Chancen gewahrt. Das Team von Head Coach Kent Anderson besiegte den Erzrivalen Hamburg Blue Devils in einem abwechslungsreichen Spiel vor 11.900 Zuschauern klar und ungefährdet mit 43:20. Die Blue Devils, die nach den bekannt gewordenen Problemen im finanziellen Umfeld mehr oder weniger mit einem Minimalkader antraten, boten eine sehr kampfbetonte Vorstellung und ihre bis jetzt beste Saisonleistung.

 

Ein Trio auf Kurs Super Bowl

Colts wollen es jetzt wissen

Die Loblieder wollten auch nach dem frühen Ausscheiden in den Playoffs nicht verstummen, und so wäre alles andere als ein Gewinn der Division für die Indianapolis Colts und ihren Macher Bill Polian eine herbe Enttäuschung. Das Trio aus QB Peyton Manning, RB Edgerrin James und WR Marvin Harrison soll auch in der kommenden Saison die Anzeigetafeln in den NFL-Stadien zum Leuchten bringen.

 

Auch New York steht vor dem Umbruch

Neuanfang bei den Jets unvermeidlich

Mit einem neuem Trainerstab starten die New York Jets in die Saison, und während Bill Parcells nur noch als Director of Football Operations zur Verfügung steht, versucht sein Nachfolger Al Groh, das Team aus dem »Big Apple« auf einen Neuanfang vorzubereiten. Der langjährige Assistenz- und Lineba-cker-Coach übernahm, nachdem Defensive Coordinator Bill Belichick kalte Füße bekommen hatte und sich für die Patriots entschied, die heikle Aufgabe und ließ gleich von Anbeginn an seine eigene Handschrift erkennen.

 

Nicht mehr die Alten

Das Jahr eins nach Marino

Gleich zwei Legenden beendeten bei den Miami Dolphins mit QB Dan Marino und Head Coach Jimmy Johnson ihre Karriere nach der blamablen Niederlage in den Playoffs und hinterließen beim Team aus Florida große Fragezeichen. Zwar war die Nachfolge für Johnson schnell entschieden, doch Neu-Dolphins-Head-Coach Dave Wannstedt war als Trainer in Chicago völlig erfolglos, und weder Damon Huard noch der zurzeit verletzte Jay Fiedler haben die Qualitäten, um in der NFL Stamm-Quarterback zu sein. Einzig die Verpflichtung von Offensive Coordinator Chan Gailey verspricht Hoffnung in Miami, denn der ehemalige Head Coach der Dallas Cowboys wirkte auch als Mentor für Kordell Stewart in Pittsburgh wahre Wunder.

 

Der Quarterback als Freiwild

Harte Zeiten für Bledsoe & Co.

Keiner konnte gegen Ende der letzten Saison die scheunentorgroßen Löcher in der Offensive Line der New England Patriots übersehen, und so sollte es Bill Belichicks Hauptaufgabe sein, QB Drew Bledsoe erst einmal wieder das nötige Selbstvertrauen zu geben. Nach dem Abgang von OT Bruce Armstrong, TE Ben Coates und WR Shawn Jefferson dürfte dies für den neuen Trainer der Patriots aber nicht gerade einfach sein. So stehen die Zeichen eher auf Sturm, und Kritiker prognostizieren bereits, dass Bledsoe schon sehr bald eine schlechte Kopie von Dan Marino in der Shotgun werden könnte.

 

GFL-Reform 2001:

Die Zukunft der German Football League

Das Präsidium des AFV Deutschland hat seine Haltung im Bezug auf die geforderte Reform der German Football League schriftlich konkretisiert. Danach will der Verband sich nicht den Forderungen aus Vereinskreisen anschließen, die Liga bereits für nächstes Jahr zu reduzieren. Stattdessen sollen verschärfte Auflagen für Vereine der Bundesligen gelten, mit denen die in letzter Zeit gehäuft auftretenden Finanzprobleme für die Zukunft vorbeugend bekämpft werden sollen. Eingeräumt wird, dass diese Maßnahmen sehr wohl eine Reduzierung der Liga zur Folge haben könnten, weil einige Vereine die Bedingungen für eine Lizenzerteilung womöglich nicht erfüllen.

 

Ein Finale mit Hindernissen

Probleme des Gastgebers überschatten das EM-Finale Deutschland-Finnland

Es scheint, als hätte die europäische Wirklichkeit nun die Deutschen eingeholt. Nach der Absage der EM in Schweden 1999 traute man von den europäischen Verbänden nur noch dem AFV Deutschland zu, eine EM auszurichten. Hierzulande steht man nun ebenso vor Problemen. Das Finale kann nicht im Hamburger Volksparkstadion stattfinden, sondern wird am Samstag auf einem Ersatzplatz gespielt - wahrscheinlich entweder in der Luruper Flurstraße, dem Victoria- oder dem Altona-93-Stadion.

 

Spitzenspiel ohne Spannung

Cowboys setzen sich klar gegen Scorpions durch

Die Munich Cowboys legen auch weiter die Konkurrenten auf Eis und ziehen nach einem ungefährdeten 42:20-Erfolg über die Stuttgart Scorpions ungeschlagen ihre Kreise an der Spitze der Südgruppe. Den Scorpions bleibt aber dennoch der Kampf um Platz zwei, und auch ihnen darf man Respekt zollen, schließlich konnten sie mit drei Touchdowns gegen München punkten. Unterm Strich sieht die Bilanz aber doch nüchtern aus, zu viele Fehler bei den Schwaben verdarben ihnen eine echte Chance auf einen möglichen Sieg.

 

Wiedergutmachung ist gefragt

Head Coach Steve Spurrier erwartet großes Jahr für die Gators

Die East Division der Southeastern Conference (SEC) ist fest in der Hand der Florida Gators. Seit der Zweiteilung der Conference und der Einführung des SEC Championship Games (1992) standen sie sechsmal im Conference-Finale. Trotz massiver personeller Verlus-te im Angriff stehen die Chancen gut, dass die Gators Anfang Dezember erneut um die SEC-Krone spielen werden, traut man der Mannschaft bis zu zehn Siege in den Punktspielen zu. Aber Vorsicht ist geboten. 1999 verlor Florida zum ersten Mal seit 1992 wieder vier Spiele in einer Saison, und mit Georgia und Tennessee haben die Gators dieses Mal zwei ernsthafte Konkurrenten um Platz eins in der Division.

 

Rückkehr zu alter Größe

Alabama peilt den achten Titelgewinn der Team-Geschichte an

Widrige Umstände müssen eine Mannschaft nicht unbedingt aus dem Tritt bringen, sondern können sie auch zusammenschweißen. Das zeigte sich in der letzten Saison auch bei Alabama. Trotz einer monatelangen Kontroverse um Head Coach Mike DuBose und Spekulationen um dessen Zukunft in Tuscaloosa gewann die Mannschaft zehn Spiele und die SEC Championship. Angesichts eines Kaders, in dem noch 19 Spieler aus der ersten Garnitur der letzten Saison stehen, ist dem siebenmaligen National Champion in der kommenden Saison sogar das Erreichen des Meisterschaftsfinales im Orange Bowl in Miami am 3. Januar zuzutrauen.

 

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