HUDDLE Nr. 52 vom 30.12.1999

Ralston: Die Vorbereitung hat begonnen

Der neue Bundestrainer wird selbst erst im Juli nach Deutschland kommen

Einen renommierten Mann verpflichtete der AFVD lür das Amt des Bundestrainers: den 72-jährigen John Ralston, der als NFL- und College-Coach Jahrzehnte an Trainererfahrungen einbringen kann. Allerdings musste Ralston, für den die neue Aufgabe keineswegs die einzige des nächsten Jahres sein wird (unter anderem arbeitet er als Scout für die St. Louis Rams), erst einmal seinen Terminkalender zu Rate ziehen, bevor er dem deutschen Verband sein Okay geben konnte.

 

Aufschwung Ost

Dresden Monarchs als erstes ostdeutsches Team in der zweiten Liga

Es war mehr als nur eine Bierlaune, die 1992 in Radeberg zur Gründung der Saxonia Monarchs führte. Doch nach dem Umzug ins nahe gelegene Dresden dauerte es noch weitere fünf Jahre, ehe die Dresden Monarchs 1997 als eingetragener Verein firmierten. Unabhängig von der Zugehörigkeit zu wechselnden Dachvereinen vollzog sich der sportliche Werdegang der Monarchs. In der Zeit von 1993 bis 1997 arbeiteten sie sich kontinuierlich nach oben, so dass die Hoffnung, als erstes ostdeutsches Team in die zweite Liga aufzusteigen, schon 1998 nicht mehr übertrieben schien.

 

Nightmare on One Titans Way

Heimstarke Titans deklassieren Jaguars

Mit 41:14 beendeten die Tennessee Titans den Höhenflug der Jacksonville Jaguars, und deren Kritiker fühlen sich bestätigt. Elf Siege in Folge hatten die Jaguars vor dem Spiel gegen die Titans gewonnen - die längste Siegesserie der NFL. Viele Journalisten bemängelten jedoch, dass nur zwei der elf Mannschaften, gegen die Jacksonville gewann, über eine positive Bilanz verfügten. Die beiden einzigen Niederlagen der laufenden Saison erlitten die Jaguars gegen die Titans.

 

Durststrecke beendet

Redskins melden sich zurück

Die Washington Redskins schlugen in einem dramatischen Match die San Francisco 49ers mit 26:20 nach Verlängerung und holten damit ihren ersten NFC East-Titel seit 1991. Damals konnten sie im weiteren Verlauf der Playoffs nicht mehr gestoppt werden und gewannen gegen die Buffalo Bills im Super Bowl XXVI die Vince Lombardi Trophy.

 

Nicht abgestürzt

Seahawks zeigen Moral

Mit einem Kraftakt scheinen die Seattle Seahawks doch noch rechtzeitig auf die Siegerstraße zurückgekehrt zu sein. Mit 23-14 besiegten sie die Kansas City Chiefs auch irn Rückspiel und ließen dadurch den bisherigen Spitzenreiter der AFC West auf Grund der NFL-Tiebreaker-Regel Nummer eins hinter sich. Jetzt haben die Seahawks es wieder selbst in der Hand, sich durch einen Sieg über die New York Jets am letzten Spieltag einen Playoff-Platz zu sichern.

 

Gut erholt

Buccaneers erreichen Playoffs

Erstmals seit 1992 werden die Playoffs wohl ohne die Green Bay Packers stattfinden, die bei den Tampa Bay Buccaneers am Sonntag mit 10:29 ihre achte Saisonniederlage kassierten. Für Tampa Bay stand nach der Pleite bei den Ralders in der Vorwoche einiges auf dem Spiel. Doch das Team war der Herausforderung gewachsen und kann sich nun mit einem Sieg im letzten Saisonspiel überraschend den Titel des NFCCentral-Champions sichern. Für die Packers hingegen wurde Jahr eins nach Mike Holmgren zu einer ganz großen Enttäuschung.

 

Wieder versagt

Die San Diego Chargers zerstörten mit einem 23:20-Sieg die letzten Playoff-Hoffnungs-Fünkchen der Oakland Raiders. Eine Woche nach der Galavorstellung gegen Tampa Bay ließ man gegen die schwächer eingeschätzten Chargers die verkorkste Saison Revue passieren. Man erarbeitete sich im ersten Viertel eine komfortable Führung, um sie im zweiten zu verspielen. Im dritten raffte man sich auf und ging erneut in Führung, nur um am Ende mit leeren Händen dazustehen. Damit bleiben sie auch im sechsten Jahr in Folge ohne Playoff-Teilnahme, und nur dieCincinnati Bengals, die Seattle Seahawks und die New Orleans Saints weisen aktuell noch längere Wartezeiten auf.

 

Chance verspielt

Die Arizona Cordineb verloren im Georgia Dome gegen die Atlanta Falcons mit 14:37 und verspielten damit auch die letzte Hoffnung auf einen Wild-Card-Platz. Gegen die schlechteste Lauf-Abwehr erarbeiteten sich die Falcons angeführt von RB Byron Hanspard und FB Bob Christian, die beste Laufleistung der Saison und kontrollierten damit Zeit und Spiel.

 

Vikings wieder auf Erfolgskurs

Sieg in New York bringt Minnesota in die Playoffs

Mit einem 34:17-Erfolg bei den New York Glants sicherten sich die Minnesota Vikings, dank Carolinas Niederlage in Pittsburgh, die siebte Playoff-Teilnahme in den letzten acht Jahren, und das, nachdem sie von vielen nach einem Salsonstart mit nur zwei Siegen bei vier Niederlagen schon abgeschrieben wurden. Die Giants ließen vor allem in der Abwehr jegliches Playoff-Format vermissen.

 

Die ungleichen Finalisten

Florida State will endlich das Image des ewigen Zweiten loswerden

Die Rollen in New Orleans sind klar verteilt: Hier Favorit Florida State, die Mannschaft, die in den 90er Jahre mehr Siege holte als jede andere Mannschaft, ein Team, das fast jedes Jahr zum Kreis der Titelanwärter zählt, dort der Außenseiter Virginia Tech, der zum ersten Mal in seiner Geschichte nach dem ganz großen Erfolg greift. Weniger klar wird der Ausgang sein, nicht nur weil Virginia Tech ein gleichwertiger Gegner für die Seminoles ist. Die Hokies haben den psychologischen Vorteil, im Grunde schon durch die Teilnahme am Finale ein Sieger zu sein. Florida State muss gewinnen, um endlich das Image einer Mannschaft loszuwerden, die die wirklich wichtigen Spiele nicht gewinnen kann.

 

Heiß auf Nebraska

Tennessee will Revanche für 1997

Als sich Nebraska und Tennessee vor zwei Jahren zum letzten Mal gegenüberstanden, im Orange Bowl, da blieb für Tennessee nur die Rolle des Statisten. Und weil sonst nichts mehr auf dem Spiel steht, wollen Tennessees Spieler vor allem Revanche für die damalige 17:42-Packung. Mit von der Partie ist DE Constantin Ritzmann, der als erster deutscher Feldspieler an einem der Top-Bowls teilnimmt.

 

Nur bedingt reizvoll

Orange-Bowl-Ansetzung fehlt der Glanz

Die Namen der Gegner sind klangvoll, dennoch wird der Orange Bowl unter den vier großen Bowis in diesem Jahr wohl das geringste Interesse bei den neutralen Fans finden. Für Michigan, das eigentlich den Rose Bowl als Ziel hatte, ist die Reise nach Miami eher ein Trostpreis. Alabama gewann zwar überraschend die Southeastern Conference (SEC), spielt aber oft weniger ansehnlich als die anderen Spitzenmannschaften.

 

Wer stoppt Dayne?

Stanfords Abwehr unter Druck

Die Rollen sind verteilt. Kaum jemand glaubt ernsthaft, dass Stanford, der Überraschungs-Champion der Pac Ten, in der Lage ist, Wisconsins RB Ron Dayne zu stoppen und den Big Ten Champion zu schlagen. Selbst wenn es so kommt: Da Stanford eines der angriffsstärksten Teams ist, erwartet die Fans ein offener Schlagabtausch mit reichlich Punkten auf beiden Seiten.

 

Chance für die »Namenlosen«

Kleine Bowis mehr als nur Appetitanreger für die großen

Das Bowl-Fieber steigt langsam. Ehe sich in den großen Bowis die namhaften Mannschaften gegenüberstehen und am Ende die beiden Top-Teams um den Titel spielen, bekommen erst einmal eine ganze Reihe von Teams, die sonst nur seiten im Rampenlicht stehen, in den kleineren Bowls die Chance, sich vor einem landesweiten TV-Publikum zu präsentieren. Mit drei dieser Bowls unmittelbar vor und an Weihnachten ging die College-Football-Salson in ihre letzte Phase.

 

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