HUDDLE Nr. 49 vom 09.12.1999

Rams auf Wolke sieben

St. Louis steht vorzeitig als Sieger der NFC West fest

Die St. Louis Rams gewannen im Ericsson Stadion bei den Carolina Panthers mit 34:21 und sicherten sich damit zum ersten Mal seit 14 Jahren den Divisionstitel der NFC West. Die Hoffnungen der Panthers auf einen Platz in der Playoffs hingegen mussten einen harten Dämpfer hinnehmen und sollten nur noch mit Siegen in der letzten vier Spielen genährt werden können.

 

Leichtes Spiel für die Falcons

Ohne ihren verletzten RB Ricky Williams konnten die angeschlagenen New Orleans Saints gegen die Atlanta Falcons wenig ausrichten und holten sich mit 12:35 ihre zehnte Niederlage ab. Billy Joe Hobert versuchte zunächst sein Glück als Spielmacher der Saints, doch er war wenig effektiv und wurde später durch Danny Wuerffel ersetzt.

 

Ein Fünkchen Hoffnung bleibt

Mit einem 23:10-Sieg gegen die Cleveland Browns beendeten die San Diego Chargers eine Serie von sechs Niederlagen in Folge und halten die theoretische Chance auf das Erreichen eines Playoff-Platzes am Leben. Schlüssel zum Erfolg war zum einen, dass die taktische Marschroute von Head Coach Mike Riley, mit vielen Läufen das Spiel zu kontrollieren, aufging, und zum anderen, dass es der Abwehr gelang, Clevelands QB Tim Couch stark unter Druck zu setzen.

 

Das Prinzip Hoffnung

Abwehrschlacht im Foxboro Stadium

Die New England Patriots um QB Drew Bledsoe haben nach drei Niederlagen in Folge wieder auf die Erfolgsspur zurück gefunden. Mit einem schwer erkämpften 13:6-Sieg über die Dallas Cowboys wahrten sie sich die Chance auf die Playoffs und den Job ihres Head Coachs Pete Carroll. In den nächsten Wochen geht es für die Patriots in jedem Spiel um alles oder nichts. Eine Niederlage können sie sich eigentlich nicht mehr leisten.

 

Kommando abgegeben

Die New York Giants gewannen die Stadtmeisterschaft gegen die New York Jets mit 41:28 und können sich damit weiterhin Hoffnungen auf die Playoffs machen.

 

Aufholjagd ohne Happy-End

Miami Dolphins verlieren Schlüsselspiel gegen Indianapolis

Rehabilitation geglückt, Divisionstitel wahrscheinlich verloren, das ist das Fazit aus Sicht der Miami Dolphins nach ihrer 34:37-Heimniederlage gegen AFC-East-Tabellenführer Indianapolis Colts. Die Dolphins und vor allem ihr in dieser Saison oft gescholtener QB Dan Marino waren gegenüber der traurigen Vorstellung in Dallas in der Vorwoche nicht wiederzuerkennen, schadeten sich in der Schlussphase aber durch ungeschicktes Abwehrverhalten selbst.

 

Hochkarätige Diamonds

Eindrucksvoller Aufstieg durch eine »Perfect Season«

Was lange währt, wird endlich gut! Dies gilt auch für die Darmstadt Diamonds. Nach drei Jahren in der Regionalliga sind die Hessen endlich wieder zweitklassig. Drei Spielzeiten brauchten die Footballer der Darmstadt Diamonds, um wieder in die zweithöchste deutsche Spielklasse aufzusteigen. Bereits 1998 hatten die Südhessen Ansprüche auf den Aufstieg in die Südgruppe der zweiten Liga angemeldet, hatten sich letztendlich aber mit einem vierten Rang zufrieden geben müssen.

 

Return brach Gleichgewicht

Dank eines spektakulären Punt Returns über 80 Yards von Tamarick Vanover fünf Minuten vor Ende entführten die Kansas City Chiefs einen 16:10-Sieg aus dem Mile High Stadium der Denver Broncos. Brian Griese mühte sich für die Broncos und Elvis Grbac für die Chiefs als Quarterback, doch es waren die Verteidigungen beider Mannschaften, die das Spiel bis ins letzte Viertel offen gestalteten. Brian Griese musste dabei besonders viel einstecken. Er wurde insgesamt achtmal gesackt, und es ist bemerkenswert, dass er außer einer Interception fehlerfrei blieb. Die Chiefs hingegen behinderten sich selbst mit elf kostspieligen Strafen, die das Team um insgsamt 52 Yards zurückwarfen. Das Spiel ging mit einem 10:10 in die Halbzeitpause. In der zweiten Halbzeit dominierten dann ausschließlich beide Verteidigungsreihen den gegnerischen Angriff. Schließlich sicherte Vanover mit seiner Einzelleistung und dem alles entscheidenden Touchdown-Return den Auswärtserfolg.

 

Wird John Ralston

Bundestrainer?

John Ralston, unter anderem ehemaliger Head Coach und General Manager der Denver Broncos, soll neuer Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft bei der Vorbereitung des Teams auf die EM im eigenen Land im Jahr 2000 werden. Der bisherige Head Coach des AFVD-Teams, Walter Rohlfing, der zugleich National Coach bei Rhein Fire und neuerdings auch wieder Head Coach des GFL-Teams der Düsseldorf Panther ist, wurde beim Verband zum Präsidialbeauftragten für Spitzen- und Leistungssport ernannt. Er soll künftig unter anderem also auch zwischen Verbandsspitze und Bundestrainer Ralston als Mittler fungieren, jedoch nicht mehr direkt mit dem Team arbeiten.

 

Duell der Erzrivalen im Regen

Packers besiegen Bears dank eines Rookies

Mit einem 35:19-Sieg über die Chicago Bears haben sich die Green Bay Packers für die bittere Niederlage gegen den Erzrivalen zu Beginn der Saison revanchiert. Die Bears kämpften aufopferungsvoll, doch es mangelt der Mannschaft von Dick Jauron am nötigen Talent, um Spiele im entscheidenden Moment zu beherrschen. Star war RB De’Mond Parker, ein Packers-Ersatzspieler, der mit einer Klasseleistung aufwartete.

 

Trostlos

In einem Duell zweier noch im Vorjahr dominanten NFL-Teams haben sich die Green Bay Packers gegen ein desolates Team der San Francisco 49ers mit 20:3 ihren sechsten Saisonsieg gesichert. In der trostlosen Partie reichte Green Bay eine durchschnittliche Leistung, um die 49ers in Schach zu halten. Für diese lief Steve Stenstrom als Spielmacher auf, doch er war mit dieser Aufgabe sichtlich überfordert und nicht in der Lage, seinen Angriff zu einem Touchdown zu führen. Für Packers-Fans gibt es Anlass zu Hoffnung, da QB Brett Favres Daumenverletzung weiter abgeklungen scheint; Favre blieb zum zweiten Mal in Folge ohne Interception. Für Packers-Head-Coach Ray Rhodes war es der erste Sieg in seinem achten Monday-Night-Spiel.

 

Aufatmen in der AFC Central

Mit 41:14 gewannen die Baltimore Ravens gegen die Tennessee Titans. Schon allein der Sieg war überraschend, das Ergebnis in dieser Höhe sensationell. Eine Serie von 13 Siegen in Folge gegen Teams aus der AFC Central ging für die Titans damit gegen die Ravens zu Ende. Dabei taten sich zwei Spieler besonders hervor, die bisher nicht in der ersten Reihe gestanden hatten. QB Tony Banks, der zwischenzeitlich sogar nur dritter Mann war, machte das beste Spiel seiner Karriere und erzielte einen Raumgewinn von 332 Yards und vier Touchdowns.

 

A few good men«

Die Nationals der Frankfurt Galaxy

»Für Frankfurt Galaxy spielten immer schon die besten Footballer Europas. Wir sind uns sicher, dass unsere drei neuen deutschen Spieler diese beispiellose Erfolgsgeschichte fortsetzen werden«, kommentierte Tilman Engel, General Manager der Frankfurt Galaxy, die Draft der Nationals. Müßig, dem amtierenden Titelverteidiger und seinem General Manager fehlende Bescheidenheit vorzuhalten. Klappern gehört zum Geschäft. Zudem scheint die Vergangenheit - zumindest auf den ersten Blick - Engels Kommentar zu bestätigen.

 

Die Letzten werden die Ersten sein...

1998 noch Prügelknaben, jetzt (fast) sichere Playoff-Anwärter: Die NFL steht kopf

Die St. Louis Rams stehen seit Sonntag als Divisionsmeister der NFC West fest und müssen zudem kaum noch befürchten, auf dem Weg zur NFC-Meisterschaft in den Playoffs eine Auswärtspartie spielen zu müssen. Dafür sorgen ein leichtes Restprogramm und der beruhigende Vorsprung von zwei beziehungsweise drei Siegen auf die anderen beiden derzeitigen Tabellenführer in den NFC-Divisionen. Ein an der Spitze wesentlich dichteres Bild ergibt sich in der AFC, mit der Folge, dass selbst die Jacksonville Jaguars, die sogar einen Sieg mehr als die Rams aufweisen, sich ihrer Playoff-Teilnahme noch nicht absolut sicher sein können.

 

Nebraskas Sieg kam zu spät

Virginia Tech Sugar-Bowl-Gegner von Spitzenreiter Florida State

Der 22:6-Sieg im Big Twelve Championship Game gegen Texas kam für Nebraska zu spät. Zwar konnten die Cornhuskers, mit drei National Championships die erfolgreichste Mannschaft der 90er Jahre, ihren Rückstand in der Rangliste der Bowl Championship Series (BCS) auf den Zweiten Virginia Tech verringern, blieben letztlich aber doch mit klarem Abstand Dritter. Damit kommt es so, wie es die meisten schon nach den Ergebnissen vom Vorwochenende erwartet hatten: Florida State und Virginia Tech werden im Sugar Bowl am 4. Januar um die Meisterschaft spielen.

 

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