HUDDLE Nr. 33 vom 19.08.1999

Neuer Anlauf

Prunkstück bleibt der Passangriff

Im Lager der Minnesota Vikings suchte man während der Offseason vergebens nach einer Antwort auf die Frage, warum der Mannschaft - mit einer Bilanz von 15 Siegen und einer Niederlage das dominierende Team der vergangen Saison - im NFC-Finale die Nerven versagt hatten. Im Grunde kam die Niederlage gegen die Atlanta Falcons jedoch nicht ganz überraschend, denn die Vikings sind eines der schwächsten Playoff-Teams der 90er Jahre (zwei Siege, sechs Niederlagen). Nun will man das Trauma vergessen und versuchen, den Schwung der regulären Saison zurückzugewinnen.

 

Erstes Ziel erreicht

Crocodiles sichern Playoff-Teilnahme

Der erste Schritt ist getan. Die Cologne Crocodiles haben sich für die Playoffs qulifiziert. Mit 31:14 besiegten sie vor 3.000 Zuschauern im Rhein-Derby Rekordmeister Düsseldorf Panther und können nun nicht mehr von den Panthern eingeholt werden.

 

Versöhnlicher Abschied

Als Tabellenzweiter schließen die Saarland Hurricanes die Saison ab. Gegen den Absteiger Mannheim Redskins gelang ein ungefährdeter 43:6-Sieg. Trotz Regens wollten mehr als 1.000 Zuschauer am Samstag das letzte Spiel der Hurricanes in der laufenden Saison sehen. Von Beginn an zeigten die Saarländer, dass sie auch diesmal gewinnen wollten und so die Saison zu Hause ohne Niederlage beenden wollten. Die Redskins mühten sich redlich gegen die Hausherren, die Niederlage so niedrig wie möglich zu halten, fanden aber nur selten ein Mittel gegen das effektive Angriffsspiel der Hurricanes.

 

Wer stoppt Randy Moss?

Ein 22-Jähriger stellt die NFL, insbesondere die NFC Central, auf den Kopf

Wie ein begossener Pudel schlich Green-Bay-Packers-CB Craig Newsome am Montag Abend des 5. Oktober 1998 vom Rasen des Lambeau Fields in Green Bay. Newsome, Passverteidiger mit Super-Bowl-Erfahrung, und seine Kollegen hatten gerade vor den Augen der ganzen Fernsehnation gegen die Minnesota Vikings nach 25 Heimsiegen in Folge erstmals zu Hause verloren und waren als Champions der NFC Central entthront worden.

 

Bucs treten auf der Stelle

Wechsel auf der Spielmacherposition vorprogrammiert

Als eine der größten Enttäuschungen erwiesen sich 1998 die Tampa Bay Buccaneers, die vor der Saison noch als legitimer Anwärter auf eine Super-Bowl-Teilnahme galten. Probleme haben die Buccaneers vor allem mit der Offense, mit der Offensive Coordinator Mike Shula viel Kritik für das extrem schwache Passspiel einstecken mußte. In der ersten Hälfte des Jahres hat man daher mit Ex-Raven Eric Zeier und Tulanes Shaun King gleich zwei Spielmacher an Land gezogen, die in der Lage sein könnten, den bisherigen Starter Trent Dilfer auf die Ersatzbank zu verbannen.

 

Gutes Training

Razorbacks testen gegen Hanau ihre zweite Reihe

Für die Rüsselsheim Razorbacks war die GFL-Partie gegen die Hanau Hornets eine gern genutzte Möglichkeit, um die Ersatzspieler unter Spielbedingungen zu testen. Auch wenn die Razorbacks bereits frühzeitig ihre Backup-Spieler einsetzen, zeigten die Hanauer ihr bisher bestes Saisonspiel, konnten dabei sogar das letzte Viertel für sich entscheiden. Wichtig für die Razorbacks waren zwei Dinge: die Tabellenführung im Süden zu erobern, um sich eine gute Ausgangssituation für die noch anstehenden Gruppenspiele zu schaffen und keine Verletzungen zu riskieren. Beides gelang den Razorbacks. Nach dem 48:8-Sieg über die Hanau Hornets stehen die Razorbacks vorerst an der Tabellenspitze.

 

Neues Zeitalter im Packers-Land

Hauptproblem bleibt der Laufangriff

Drastische Veränderungen haben in den vergangenen Wochen und Monaten die Green Bay Packers erlebt: Erfolgs-Coach Mike Holmgren und acht seiner Assis-tenten haben die Packers in Richtung Seattle Seahawks verlassen. Als Holmgrens Nachfolger hat General Manager Ron Wolf, ohne lange zu zögern, Ex-Philadelphia-Eagles-Coach Ray Rhodes verpflichtet, der 1994 schon Green Bays Defensive Coordinator war. Mit Rhodes, Thomas und Offensive Coordinator Sherman Lewis stellen die Packers das einzige afro-amerikanische Trainer-Trio der Liga.

 

Wenig Substanz

Zu dünne Spielerdecke in Chicago

Die Chicago Bears haben einige unangenehme Monate der Peinlichkeiten und Public-Relations-Desaster hinter sich. Zunächst hatte Team-Präsident Michael McCaskey im Januar der Öffentlichkeit voreilig die Verpflichtung von Dave McGinnis als neuem Head Coach verkündet - allerdings noch bevor Ginnis den Job akzeptiert hatte. Ginnis war so entrüstet über McCaskeys unprofessionelle Vorgehensweise, dass er das Angebot ablehnte und somit den Arizona Cardinals als Defensive Coordinator erhalten blieb.

 

Kaum vorstellbar

Zukunft der Lions ohne Barry Sanders ungewiss

Die Detroit Lions stehen noch immer unter Schock, dass sie die Saison 1999 wohl ohne die phänomenalen Läufe von RB Barry Sanders bestreiten werden müssen. Ohne Sanders als Motor der Offense und Führungspersönlichkeit fällt es schwer, den Lions einen echten Sprung nach vorne zuzutrauen.

 

Die Geschichte der NFL-Legende John Elway - Teil 3

Die Super-Enttäuschung

Der junge John Elway steht vergleichsweise schnell im Super Bowl - und verliert

Seine Saison als NFL-Rookie war für John Elway durchwachsen gelaufen. Auch wenn ihm bei rationaler Betrachtung schon vorher klar gewesen war, dass niemand den riesigen Erwartungen in Denver wirklich umfassend gerecht werden konnte, wusste er doch, dass er sein Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft hatte. Was der damals 23-jährige nicht ahnte: Die Möglichkeiten dazu sollten ihm noch lange Zeit fehlen, oder genauer: vorenthalten werden.

 

Stuttgart im Vorteil

Express versagen zum Schluss die Nerven

Im Kampf um Platz vier und damit um die Playoff-Teilnahme haben die Stuttgart Scorpions nach ihrem 34:32-Sieg über Landsberg Express vor knapp 900 Zuschauern die Nase vorn. Die Begegnung der beiden Kontrahenten am vergangenen Samstag in Stuttgart war bis zum Schluss offen, so führte Landsberg zur Halbzeitpause noch mit 20:14. Nur sechs gelbe Flaggen über die gesamte Dauer des Spieles bewiesen, wie konzentriert und diszipliniert beide Teams bei der Sache waren.

 

Die Schattenseiten des Erfolges

Florida Gators auf der Suche nach Team-Geist und Sieger-Mentalität

Drei Jahre nach ihrem ersten Titelgewinn stehen die Florida Gators vor ihrer schwersten Saison. Dem nach Florida State und Nebraska erfolgreichstem Team der 90er Jahre machen die Schattenseiten des Erfolges zu schaffen: hoher personeller Aderlass, Probleme mit der Einstellung mancher Spieler, die Begehrlichkeiten skrupelloser Spielervermittler und nicht zuletzt die hohen Erwartungen. Dennoch hat die Truppe von Head Coach Steve Spurrier das Zeug dazu, im Kampf um die Meisterschaft mitzumischen.

 

Die neue Macht im Süden

Unter Head Coach Phillip Fulmer entwickelt sich Tennessee zum Spitzenteam

Nebraska, Florida State, Florida - wann immer in den letzten Jahren die Favoriten auf den Gewinn der Meisterschaft benannt oder die Kandidaten für das Prädikat »Team der 90er Jahre« gesucht wurden, fielen diese drei Namen. Inzwischen muss man auch Tennessee im gleichen Atemzug nennen. Im Schatten dieser drei ganz Großen mauserten sich die Volunteers in den letzten Jahren zum Spitzenteam, aber erst der Gewinn der National Championship in der letzten Saison stieß die breite Football-Öffentlichkeit darauf, wie gut in Knoxville seit dem Amtsantritt von Head Coach Phillip Fulmer (29. November 1992) gearbeitet wurde.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe