HUDDLE Nr. 31 vom 05.08.1999

Negativserie beendet

Lions entführen Sieg aus Köln

Sechsmal waren die Braunschweig Lions bisher bei den Cologne Crocodiles, und sechsmal mussten sie als Verlierer nach Hause fahren. Doch jede Serie hat ein Ende, und so gingen die Lions diesmal mit einem denkbar knappen 16:13 vom Platz und ließen die Träume der Crocodiles von einem möglichen Heimrecht in der Playoff-Runde so gut wie platzen. Um so größer war die Freude auf Seiten der Braunschweiger, die mit diesem Sieg dem Gruppensieg wieder ein Stück näher rückten.

 

Überraschender Sieg Landsbergs

Express zieht Scorpions den Stachel

In einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Spiel gewann Landsberg verdient aufgrund seines hervorragenden Pass-angriffs vor 450 Zuschauern mit 39:29 gegen den noch amtierenden Südmeister Stuttgart. Die Scorpions dürfen sich nun in den verbleibenden Spielen keinen Ausrutscher mehr leisten, um nicht noch ihren sicher geglaubten Playoff-Platz an den Express zu verlieren.

 

Hochmut kommt vor dem Fall

Panther zeigen Blue Devils die Krallen

Die Überraschung ist perfekt! 16:13 besiegten die Düsseldorf Panther die hoch favorisierten Hamburg Blue Devils und schafften damit für Düsseldorfer Verhältnisse ein Football-Wunder. 1.800 Zuschauer im sonnenüberfluteten Paul-Janes-Stadion in Düsseldorf-Flingern feierten ihre Champions noch Stunden nach Spielende mit Live-Musik.

 

1998 schnell vergessen

Bei Nebraska wertet man letztjähriges Ergebnis als Ausrutscher

Die Konkurrenten hatten es insgeheim gehofft, aber wohl selbst nicht daran geglaubt: Nach dem Rücktritt von Head Coach Tom Osborne, der seinen Posten nach der Saison 1997 nach 25 Jahren aufgegeben hatte, war mit Nebraskas jahrelanger Dominanz letzte Saison erst einmal Schluss. Nicht mehr als ein Ausrutscher, so die einhellige Meinung in Lincoln. In diesem Jahr wähnt sich das erfolgreichste Team der 90er Jahre wieder stark genug, um erneut nach dem Titel zu greifen.

 

Vorerst oder für immer?

Barry Sanders hängt die Footballschuhe an den Nagel

Völlig überraschend erklärte Barry Sanders, Running Back der Detroit Lions und einer der ganz großen Stars der NFL, am vergangenen Mittwoch offiziell das Ende seiner außergewöhnlich erfolgreichen Karriere. Zuerst Michal Jordan und Wayne Gretzky, dann John Elway und nun Barry Sanders - die US-Sportarten und deren Fans auf der ganzen Welt mussten in den letzten Monaten zusehen, wie sich einige legendäre Helden von ihrem Sport verabschiedeten.

 

Stark in der Verteidigung

Aber besonders im Passangriff sehen die 99er Giants schwach aus

Ein vollständiger Umbruch vollzieht sich bei den Giants im Passbereich: WR Chris Calloway wird künftig nicht mehr für sie spielen. Der beste Wide Receiver der letzten Saison (62 Fänge für 812 Yards) verließ seinen Club. Die Hauptlast im Passspiel soll nun anscheinend auf Amani Toomer und Ike Hillard übergehen. Zusammen hatten die beiden 1998 gerade einmal 78 Fänge für 1.075 Yards. Von QB Danny Kannell, der letztes Jahr ebenfalls enttäuschte, haben sich die Giants getrennt. Ein besserer Quarterback ist nicht in Sicht. Der Backup von 1998, Kent Graham, wird starten, zur Sicherheit steht Kerry Collins bereit. All zu viel dürfen sich die Giants jedenfalls von ihrem Angriff kaum versprechen.

 

Der Ausverkauf geht weiter

Ein Team der Namenlosen in Philadelphia

Der letzte Platz in der NFC East dürfte einmal mehr den Philadelphia Eagles vorbehalten bleiben. Zwar war die Draft alles in allem eine runde Sache für die Eagles, doch der Neuaufbau über diesen Weg braucht natürlich seine Zeit. QB Donovon McNabb von Syracuse wurde in der ersten Runde ausgewählt. Als neuer Starter wird er im ersten Jahr nicht vorgesehen sein, doch ist Neuzugang Doug Pederson mannschaftsintern als Konkurrent um die Spielmacherrolle sicherlich nicht unüberwindlich. Pederson hat seit sieben Jahren kein NFL-Spiel mehr als Starter begonnen, war zuletzt Nummer drei bei den Packers. Auch Koy Detmer und Bobby Hoying lauern da auf ihre Chance.

 

Der nächste Anlauf

Redskins haben wieder gut eingekauft - auf dem Papier

Sie haben dieses Jahr erfolgreich eingekauft, die Washington Redskins. Wäre da nicht das negative Beispiel aus dem vorigen Jahr, als gerade die Redskins belegten, wie sehr Theorie und Praxis in der Transferpolitik sich unterscheiden können, man müsste ihnen die Favoritenrolle zugestehen. So viel Pech wie 1998 dürfte man kaum zwei Jahre in Folge mit den neuen Leuten haben.

 

Die Weisheit des Alters?

Dallas Cowboys setzen weiter auf ihre Oldie-Stars

Letztes Jahr wurden es am Ende doch noch zehn Siege, aber die Oldies im Team der Texaner könnten damit zum letzten Mal über sich hinausgewachsen sein. Die Gründe für den zu erwartenden weiteren schleichenden Verfall der Super-Bowl-Truppe von 1992, 1993 und 1995 sind vielschichtig. Unter anderem haben die Cowboys einen ihrer besten Offensive-Line-Spieler nicht mehr: Schwergewicht Nate Newton sagte dem Leistungssport Goodbye.

 

Aufstieg und Fall

Eine Division verspielt ihr Ansehen

In den frühen 90er Jahren kam der Super-Bowl-Teilnehmer der NFC mit schöner Regelmäßigkeit aus der Ost-Division: die Giants 1990, die Redskins 1991, die Cowboys 1992, 1993 und noch einmal 1995. Alle anderen Divisionen standen damals im Schatten der NFC East, und keine andere Division hatte in den letzten 20 Jahren einen solchen Erfolg. Doch der Ruhm ist schnell verblasst: Binnen weniger Jahre wurde aus der stärksten Gruppe der NFL eine der schwächsten, wenn nicht die schwächste des letzten Jahres.

 

Anlauf auf die Spitze

Die Cardinals könnten nach 24 Jahren wieder Divisions-Champion werden

Niemand hat den Arizona Cardinals letztes Jahr zugetraut, die Playoffs zu erreichen. Und auch dieses Jahr werden sich alle Fachleute und Fans immer noch schwer tun, sich an die Cardinals in der Rolle eines Spitzenteams zu gewöhnen, schließlich landeten sie zuletzt 1975 (als St. Louis Cardinals) letztmals auf Rang eins der Gruppe. Doch es gibt eine Menge gute Gründe, Arizona in der insgeamt eher schwächlichen Division die Favoritenrolle zuzusprechen: Jake Plummer, die Draft, die Defensive Line, Adrian Murrell und die Wide Receiver.

 

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