HUDDLE Nr. 39 vom 24.09.1998

National Sports Collectors

Convention 1998

Im August dieses Jahres war es wieder einmal so weit. Die weltgrößte Sport-sammlermesse öffnete zum 19. Mal ihre Pforten. Vom 3. bis zum 9. August drehte sich im Rosemeont Convention Center in Chicago alles um die Sammelleidenschaft von Sportartikeln. 50.000 Besucher konnten sich bei über 1.000 Händlern über »neue und alte Trends« informieren. Ob signierte Boxhandschuhe von Muhammad Ali oder kleine Stoffmaskottchen, in den zwei Hallen des Convention Centers konnte jeder etwas für seine Interessen finden. Neben »verrückten Sammlern« kamen aber auch viele Familien mit ihren Kindern in die Messehallen. Gelockt wurden sie durch niedrige Eintrittspreise (Tageskarte zehn Dollar) sowie ein riesiges Showangebot. Ein Highlight der Messe waren die Autogrammstunden vom ehemaligen Quarterback der San Francisco 49ers Joe Montana und dem ehemaligen Quarterback der Chicago Bears Jim McMahon.

 

Stimmung gemacht

Lions werfen Crocodiles aus dem Rennen - »dicke Luft« zwischen beiden Teams

Die Braunschweig Lions haben es auch dieses Jahr wieder geschafft. Das Team von Head Coach Kent Anderson schlug die Cologne Crocodiles vor 11.100 Zuschauern in einem über weite Strecken dramatischen Halbfinale mit 35:20 und machte damit nach 1997 die zweite Finalteilnahme klar. Match-winner bei den Lions war RB Estrus Crayton, der mit drei Touchdowns maßgeblichen Anteil am Erfolg der Braunschweiger hatte. Auf seiten der Kölner sorgte RB Calvin Arrington mit ebenfalls drei Touchdowns immer wieder dafür, daß den Braunschweiger Zuschauern das Blut in den Adern gefror.

 

Aus der Traum

Der Süden streicht wieder im Halbfinale die Segel

Vor der erneuten Rekordkulisse von diesmal 4.200 Zuschauern, meist Stuttgartern, aber auch einigen Hamburger Fans, kam es am Samstag Abend im Stuttgarter Waldau-Stadion nicht zu der von den Gastgebern erträumten Sensation. Die Hamburg Blue Devils gewannen gegen den Südmeister Stuttgart Scorpions letztlich verdient mit 21:0 und ziehen somit zum dritten Mal in den German Bowl ein.

 

Die Vorentscheidung ist gefallen

Miller Dolphins lassen Rebels keine Chance

Vor rund 1.000 Zuschauern erspielten sich die Paderborn Miller Dolphins bei ihrem auch in der Höhe verdienten 40:3-Erfolg eine gute Ausgangssituation, um auch in der nächsten Saison im Football-Oberhaus mitzuspielen. Die Rebels ihrerseits hoffen dagegen laut Maik Ulrich auf ein Wunder, um vielleicht doch noch don Sprung nach oben zu schaffen. »Denen gelang heute einfach alles und bei uns einfach nichts«, fügte er dann auch gleich als Grund für die deutliche Niederlage an.

 

Im Gewitter untergegangen

Rookie-QB Ryan Leaf muß Lehrgeld bezahlen

San Diegos Rookie-QB Ryan Leaf unterlag dem stürmenden Regen und den Attacken der Kansas City Chiefs. Obwohl Leaf aus gesundheitlichen Gründen während der Woche im Krankenhaus war und erst zwei Tage vor dem Spiel entlassen wurde, sollte der Neuling das Team anführen und die Siegesserie der Chargers weiterführen. Geschwächt konnte er aber nur einen einzigen Paß vervollständigen und verursachte fünf Turnovers (darunter drei Fumbles) im Ar-

 

Härtetest bestanden

Abwehrstarke Miami Dolphins schlagen zu

Die Arbeit von Head Coach Jimmy Johnson scheint endlich die erhofften Früchte zu tragen. Beim 21:0-Sieg gegen die Pittsburgh Steelers zeigten seine Miami Dolphins, daß ihre Abwehr inzwischen stark genug ist, um selbst Abwehrschlachten gegen Super-Bowl-Kandidaten zu bestehen. Haupt-Leidtragender war Pittsburghs QB Kordell Stewart, der einen der schwärzesten Tage seiner bisherigen NFL-Karriere erlebte.

 

Packers mit Mühe

Abwehrreihen dominierten das Spiel

Es war kein glorreicher Sieg, den die Green Bay Packers mit dem 13:6 bei den Cincinnati Bengals holten, aber dank ihrer Defense bleiben sie damit weiter ungeschlagen. Ohne RB Dorsey Levens, der mit einem Beinbruch eine Weile ausfällt, war der amtierende NFC-Champion wie ausgewechselt und ließ die Produktivität im Angriff vermissen.

 

Seahawks auf der Erfolgswoge

Investionen beginnen, sich auszuzahlen

Ein Dutzend Jahre mußten die Fans der Seattle Seahawks warten, um wieder einen Saisonstart nach Maß bejubeln zu können. Auch im dritten Spiel blieb ihr Team wie damals 1986 unbesiegt. Mit 24:14 hielt man die Washington Redskins auf Distanz. Mit diesem Sieg untermauerten die Seahawks ihre Absicht, den beiden derzeit etablierten Teams der AFC West, den Denver Broncos und den Kansas City Chiefs, den Fehdehandschuh um die Nummer eins in der Division zuzuwerfen.

 

Broncos gewinnen mit Bubby Brister

Mit Backup-QB Bubby Brister am Ruder gewannen die Denver Broncos bei den Oakland Raiders mit 34:17 und behalten damit ihre weiße Weste. Als John Elway verletzt ausscheiden mußte und der erste Paßversuch von Brister zu einem 94-Yard-Interception-Return zum Touchdown des Gegners führte, sanken die Hoffnungen vieler Broncos-Fans bereits auf den Nullpunkt. Doch der Ersatzmann schlug zurück und verwandelte zwei gegnerische Turnovers später in Touchdowns. Unterstützt von einer starken Verteidigung, die ebenfalls einen Interception Return zum Touchdown verbuchte, und dem starken Laufspiel von RB Terrell Davis, ging man noch vor der Halbzeit mit sieben Punkten in Führung und gab diesen Vorsprung nicht mehr her.

 

Quarterback-Debüt verpatzt

In der NFC Central trennt sich so langsam die Spreu vom Weizen. Die Minnesota Vikings gewannen gegen die Detroit Lions deutlich mit 29:6 und teilen sich Platz eins mit den Green Bay Packers. Für die Lions ist nach der dritten Niederlage nur das Tabellenende (gemeinsam mit den Chicago Bears) reserviert.

 

Fehlstart

Die von fast allen Fachmagazinen auf Platz eins der NFC East getippten Washington Redskins legten einen Fehlstart nach Maß hin. Auch das zweite Heimspiel ging voll in die Hose. Die San Francisco 49ers zerlegten die Redskins in der zweiten Halbzeit nach allen Regeln der Kunst und fuhren mit einem 45:10 wieder nach Hause.

 

Wolken über dem Sonnenstaat

Auch der zweite Titelanwärter aus Florida erleidet frühen Rückschlag

Seit Jahren gehören Florida und Florida State zu Beginn einer jeden Saison zum engeren Kreis der Anwärter auf den Gewinn der National Championship. In diesem Jahr erlitten beide frühzeitig Rückschläge. Nach Florida State in der Vorwoche erwischte es am Samstag auch Florida. Die Gators verloren das wichtige Duell in der East Division der SEC bei Tennessee mit 17:20 nach Verlängerung.

 

Favoritenrolle im Frankenland

Damen-Endspiel in Lübeck: Nürnberg Hurricanes gegen Cologne Crocodiles Ladies

Der 27. September 1998 ist für die beiden Damenmannschaften Nürnberg Hurricanes und Cologne Crocodiles Ladies ein ganz besonderer Tag. An diesem Tag bestreiten beide das Damen-Endspiel in Lübeck. Überraschend sind die Nürnberg Hurricanes ins Finale eingezogen, denn sie gewannen ihr Halbfinale gegen die Berlin Adler Girls mit 35:7. Die Co-logne Crocodiles Ladies setzten sich im zweiten Halbfinale gegen die Mannschaft der Hamburg Maniacs mit 16:8 durch.

 

Warten auf den Schrempf-Effekt

Job als National Player eine zweischneidige Sache

Traum-Job National Player? Ja und nein. Fraglos ist es für Spieler, die von deutschen Amateur-Teams kommen, ein Karrieresprung, wenn sie es schaffen, sich einen der Plätze im Kader der Galaxy, von Fire oder dem neuen Team in Berlin zu erkämpfen. Gleichzeitig haftet den Nationals aber auch der Ruf an, eher eine Feigenblatt-Funktion zu haben. Was zur wirklichen Anerkennung fehlt, ist der erste deutsche Feldspieler im regulären Kader eines NFL-Teams.

 

Am Scheideweg

Sieben Teams warten noch auf das erste Erfolgserlebnis

Ausgeglichenheit, das ist der Wunschtraum der NFL-Gewaltigen. Am besten, alle Teams hätten bis zum letzten Spieltag Playoff-Chancen. Nach den ersten drei Wochen bietet sich ein anderes Bild. Bei neun ungeschlagenen und sieben sieglosen Teams sieht es so aus, als würde sich dieses Mal die Spreu frühzeitig vom Weizen trennen. Und so stehen viele Teams am kommenden Spieltag am Scheideweg.

 

Is he still scrambling?

Randall Cunningham im dritten Frühling

Mit dem Beginn der neuen Saison geht Randall Cunningham schon in seine 13. Saison in der NFL. Zwar ist es in letzter Zeit etwas ruhiger um ihn geworden, doch trotzdem bleibt er einer der spektakulärsten Quarterbacks der NFL-Geschichte.

 

Remis in Hamilton

Kein Sieger im Spitzenspiel

Am letzten Wochenende kam es beim 12. Spieltag der Saison der Canadian Football League zum Showdown zwischen den Hamilton Tiger-Cats und den Montreal Alouettes, die sich in einem spannenden Spiel nach Verlängerung mit 31:31 trennten. Mit der Verletzung von QB Tracy Ham schien die Niederlage für die Alouettes schon klar zu sein, doch Backup Anthony Calvillo warf überraschend im letzten Viertel zwei Touchdown-Pässe auf Rookie-WR Ben Cahoon und rettete seine Mannschaft damit in die Verlängerung.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe