HUDDLE Nr. 52 vom 25.12.1997

Denkwürdig

Barry Sanders läuft Lions in die Playoffs

In einem außergewöhnlichen Spiel besiegten die Detroit Lions vor knapp als 80.000 Zuschauern im heimischen Silverdome die New York Jets mit 13:10. Damit qualifizierten sie sich für die Playoffs und treffen am Wochenende im sonnigen Florida auf die Tampa Bay Buccaneers. Für die Jets beendete diese Niederlage eine grandiose Saison, der jetzt leider der krönende Abschluß fehlt.

 

Vierter Sieg für Boomer

Mit einem knappen 16:14-Heimsieg über die Baltimore Ravens beendeten die Cincinnati Bengals die Saison. Für das Team um Head Coach Bruce Coslet war es der vierte Sieg, seit Altstar Boomer Esiason wieder den Posten des Quarterback übernahm. Wie in den letzten Spielen kam Cincinnati mit dem ersten Drive zu einem Touchdown und konnte diese Führung auch zur Halbzeit verteidigen. Erst nach der Pause kam Baltimore dank des starken Paßspiels von QB Eric Zeier in Fahrt und verkürzte bis auf zwei Punkte. Mit weniger als zwei Minuten auf der Uhr holten die Ravens sich den anschließenden Onside Kick, doch die Schiedsrichter entschieden, daß der Ball nicht die vorgeschriebenen 10 Yards zurück gelegt hatte, und Cincinnati ließ die Uhr auslaufen. Bleibt abzuwarten, ob Esiason nächstes Jahr zurückkehrt oder den Helm an den Nagel hängt: »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Momentag genieße ich nur den Augenblick.« Auch in Baltimore ist noch keine Entscheidung zwischen Zeier und Vinny Testaverde gefallen.

 

Erneut nach Denver

Jacksonville schlägt Oakland und reist nach Colorado

Angeführt von einer starken Verteidigung und zwei frühen Touchdown-Pässen von QB Mark Brunell kamen die Jacksonville Jaguars bei den Oakland Raiders zu einem nie gefährdeten 20:9-Sieg. Während die Raiders ihre schlechteste Saison seit 1962 beenden, müssen die Jaguars nächste Woche im Wild-Card-Spiel zu den Denver Broncos reisen, wo es zum Rematch des letztjährigen Playoff-Knüllers kommt. Jacksonville erreicht damit zum zweiten Mal in der dreijährigen Club-Geschichte die Endrunde.

 

Vergebliches Hoffen

Sieg gegen Philadelphia kam für Washington Redskins zu spät

Mit dem Rücken zur Wand machten die Washington Redskins eines ihrer besseren Spiele in dieser Saison und schlugen die Philadelphia Eagles mit 35:32. Der Sieg kam letztlich zu spät. Nach Detroits Sieg gegen die New York Jets wußten die Redskins drei Stunden später, daß die Playoffs erneut ohne sie stattfinden werden.

 

Comeback-Sieg für Plummer

Mit 29:26 gewannen die Arizona Cardinals gegen die Atlanta Falcons - und verloren damit den ersten Pick für die kommenden College Draft. Angeführt von QB Jake Plummer holten die Cardinals einen Zwölf-Punkte-Rückstand im letzten Viertel auf und gewannen dank des dritten Touchdown-Passes des Rookie-Spielmachers in letzter Sekunde.

 

Ende einer Ära?

Für »America’s Team« geht aller Wahrscheinlichkeit eine Epoche zu Ende. Mit 13:23 verloren die Dallas Cowboys im Texas Stadium gegen die Carolina Panthers. Damit waren für die Cowboys die Chancen auf das Erreichen der Playoffs auf ein Minimum geschrumpft, nach sechs Jahren der ununterbrochenen Qualifikation für die Playoffs ein ganz ungewohntes Gefühl für die Texaner.

 

Phone Call

Trent Dilfer: »Endlich einmal ganz wichtige Spiele gewinnen«

Der vorletzte Punktspieltag der NFL war zugleich ein fast schon historischer Moment in der Team-Geschichte der Tampa Bay Buccaneers. Trotz der 0:31-Pleite bei den New York Jets qualifizierten sie sich dank Carolinas Niederlage gegen Green Bay zum ersten Mal seit 1982 wieder für die Playoffs. Mit dem Erfolg der Mannschaft kamen auch bessere Zeiten für Quarterback Trent Dilfer, der 1994 als Neuling einen Multi-Millionen-Dollar-Vertrag bekommen hatte, in den letzten Jahren die hohen Erwartungen an ihn aber nie erfüllt hatte. Er galt schon als eine der größten Fehlinvestitionen der letzten Jahre, mußte Kritik und Spott über sich ergehen lassen. In dieser Saison ist er einer der zehn statistisch besten Quarterbacks der NFL.

 

Auf ein Neues...

NFL-Spielplan für 1998 steht seit Montag fest

Für 18 von 30 NFL-Teams war der Abschluß der regulären Saison vor wenigen Tagen auch das Ende der Saison insgesamt. Die Mehrzahl der NFL-Profis befindet sich also schon im Urlaub - unfreiwillig, denn natürlich hätte jeder Aktive allzugern bis zum 25. Januar Mehrarbeit geleistet und an jenem vierten Januar-Sonntag im Super Bowl gestanden. Trost für die Ausgeschiedenen und die Anhänger ihrer Clubs kommt aus der NFL-Zentrale: der Spielplan für 1998. Aus dem läßt sich mit ein bißchen Phantasie nämlich für jeden Club für die nächste Saison eine 11-5-Bilanz herausrechnen und die Hoffnung - ach was, Gewißheit - daß man es der Konkurrenz 1998 schon zeigen werde.

 

Ganz nach Plan - nur früher als erwartet

Paderborn Dolphins und Sponsor »Miller« hatten die Bundesliga immer fest im Visier

Am 21. September 1997 endete mit der 21:40-Niederlage im zweiten Relegationsspiel die Ära der Berlin Adler im Football-Oberhaus. Den Platz in der Bundesliga verlor der viermalige Deutsche Meister gegen die Paderborn »Miller« Dolphins, die damit den größten Erfolg in ihrer Vereinsgeschichte feierten. Daß es der größe Erfolg der Westfalen war, überrascht allerdings nicht, wenn man bedenkt, daß die Chronik der Dolphins ja auch noch noch nicht besonders lang ist.

 

Nur ein Trostpreis?

Florida State ist wieder knapp gescheitert

Die Ansetzung verspricht eines der besten Bowl-Spiele dieser Saison, dennoch ist die Teilnahme am Sugar Bowl für Florida State eher ein Trostpreis. Eine knappe Punktspielniederlage brachte die Seminoles wieder einmal um alle Titelchancen.

 

Ritterschlag

Kansas State ein echtes Spitzenteam

Die Experten haben den Aufstieg von Kansas State in den letzten Jahren natürlich registriert, insgesamt aber blühte das empfindliche Pflänzchen des Erfolges in Manhattan eher im Verborgenen. Die Einladung zum Fiesta Bowl krönt die Entwicklung der letzten Jahre und bedeutet zugleich, daß die Wildcats endlich als Spitzenteam anerkannt werden.

 

Triumphaler Abgang?

Nebraskas Head Coach Tom Osborne zum letzten Mal an der Seitenlinie

Ganz gleich, wie das Spiel ausgeht, ein bewegender Abend wird es auf jeden Fall, wenn Nebraskas Head Coach Tom Osborne nach insgesamt 36 Jahren im Trainerstab (25 davon als Head Coach) zum letzten Mal die Geschicke der Cornhuskers an der Seitenlinie lenken wird. Wenn alles nach Wunsch läuft wird es ein triumphaler Abgang mit dem dritten Titelgewinn in vier Jahren.

 

Football-Völlerei

Oregon Ducks erster Sieger im Bowl-Marathon

Wenn sich der Rauch der weihnachtlichen Geschenkeschlacht verzogen hat, dann geht der Feiertagsstreß für die College-Football-Fans erst richtig los. Mit 19 Bowl-Spielen zwischen dem 25. Dezember und dem 2. Januar werden die letzte Woche des alten Jahres und die ersten Tage des neuen zur wahren Football-Völlerei.

 

Von Vätern, Söhnen und Freunden

Rose Bowl ist mehr als nur ein Kampf um die Meisterschaft

Abgesehen von der Bedeutung im Kampf um die National Championship bietet der Rose Bowl einige interessante persönliche Konstellationen. Zwei der Haupt-akteure sind, obwohl am 1. Januar Gegner, miteinander befreundet, ein anderer versucht, seinem berühmten Vater nachzueifern und seine College-Karriere mit einem Sieg im Rose Bowl zu krönen.

 

A Day at Tampa Bay

Alles so gut organisiert - doch der eigene Kicker hört auf die falschen Ratschläge...

Game Day: Es ist Sonntag und somit NFL-Spieltag. Auf meinem Plan steht das Spiel Tampa Bay Buccaneers gegen die Minnesota Vikings. Ich blicke aus dem Fenster, leicht skeptisch, denn für heute sind heftige Gewitter angesagt. Hmh, einige Wolken sind zwar am Himmel, nach Regen sieht es jedoch nicht aus. Mal abwarten, der Tag ist ja noch lang, und Kickoff ist erst um 16 Uhr.

 

Der heiße Draht nach Übersee

Schützenhilfe aus Oregon für den Regionalliga-Aufsteiger

Rund 25 Kilometer von der Hansestadt Hamburg entfernt befindet sich an der A23 die Stadt Elmshorn. Der ansässige Football-Club, die Fighting Pirates, schaffte etwas, was in dieser Saison nur wenigen Vereinen gelang. Mit einer Perfect Season und 544 zu 81 Punkten deklassierte man in der Verbandsliga Nord überraschend eindeutig die Konkurrenz und konnte sich folgerichtig nach zwölf Spielen als Gruppenprimus über den Aufstieg in die Oberliga Nord freuen.

 

Vereinsaufsicht muß funktionieren

Ein Sportverein muß seine jugendlichen Mitglieder, die er für die Dauer eines auswärtigen Turniers in einer Gemeinschaftsunterkunft untergebracht hat, durch ausreichende Beaufsichtigung davor schützen, daß sie sich und andere durch Alkoholmißbrauch gefährden. Ein mündliches Alkoholverbot reicht nicht aus. Seine Einhaltung muß vielmehr durch einen Betreuer kontrolliert werden, der auch nachts anwesend ist. Das gilt jedenfalls dann, wenn die Eltern aufgrund einer bisherigen Übung oder einer entsprechenden Zusage auf eine umfassende Betreuung vertrauen durften. Wird diese Kontrolle nicht ausreichend ausgeübt, haftet der Verein zum Beispiel gegenüber einem Jugendlichen, der infolge alkoholbedingter Unerfahrenheit zu Schaden kommt.

 

Dauerkartenrekord in Braunschweig

Die Braunschweig Lions, amtierender Deutscher Meister, haben fünf Monate vor dem Saisonstart bereits 2.200 Dauerkarten für die Bundesliga-Spielzeit 1998 verkaufen können. »Wir waren knapp in den Playoffs, da wurde unser Fan-Shop schon mit Nachfragen überhäuft,« erinnert sich Peter Beute, Manager des Clubs. Die Löwenstädter sputeten sich daher, schnell die Produktion der offensichtlich begehrten Tickets in die Wege zu leiten. Seit November läuft der Verkauf. Die 2.200 verkauften Dauerkarten sind »natürlich absoluter Rekord für uns«. Optimismus ist so selbstverständlich Trumpf, denn »bis zum Saisonstart ist ja fast noch ein halbes Jahr Zeit«.

 

Ein eiförmiger Lederhohlball

Was DDR-Bürger einst über Football wissen sollten

Es gab einmal einen Staat, dessen Gebiet sich von Elbe bis Oder und zwischen Ostsee und Erzgebirge erstreckte. Für alle, die sich vielleicht schon gar nicht mehr erinnern: Die DDR ist gemeint. Sport spielte in ihr eine besondere Rolle, also sollte der Bürger der DDR sich auch im Sport besonders auskennen. Daher gab es ein umfassendes »Standardwerk«, die »Kleine Enzyklopädie Körperkultur und Sport« aus dem Bibliographischen Institut Leipzig, in der alle bekannten Sportarten dem geneigten Leser vorgestellt wurden.

 

Alte Hasen und hoffnungsvolle Cinderellas

Zwölf Playoff-Teams suchen ihre Chance

Auch das letzte Spiel der regulären Saison am Montag hatte noch Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Playoffs - nach der Niederlage der New York Jets und deren Ausscheiden allerdings ganz besondere: Miami und New England treffen sechs Tage nach ihrem Montags-Duell in den Wild Card Playoffs gleich wieder aufeinander. Der Sieger vom Montag hat dabei Heimrecht.

 

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