HUDDLE Nr. 2 vom 11.01.1996

Kurzes Muskelspiel genügt

Cowboys haben gegen die schwachen Eagles leichtes Spiel

Die Philadelphia Eagles gehörten zweifelsohne zu den Überraschungsmannschaften der diesjährigen NFL-Saison. Unter ihrem neuen Head Coach Ray Rhodes, der von der Nachrichtenagentur AP zum Trainer des Jahres gewählt wurde, erreichten sie zum ersten Mal seit 1992 die Playoffs und setzten sich in ihrem ersten Playoff-Spiel eindrucksvoll gegen die Detroit Lions durch. Doch gegen die Dallas Cowboys blieben sie eine Überraschung schuldig. Die Texaner gewannen ihr sechstes Heimspiel in Folge gegen die Eagles mühelos mit 30:11 und zogen zum vierten Mal hintereinander ins NFC Champion-ship Game ein.

Die bösen Geister sind verjagt

Nach klarer Führung mußte Pittsburgh am Ende kämpfen

Gleich nach dem Schlußpfiff wies Steelers-Head-Coach Bill Cowher seinen Spielern den weiteren Weg: »Wir haben gerade das erste von drei Spielen gewonnen«. Der Ton, in dem er sprach, war sachlich. Doch in seinem Gesicht spiegelten sich Freude und Erleichterung wider, daß seine Mannschaft nicht wie im AFC-Champion-ship-Spiel des letzten Jahres einen schon sicher geglaubten Vorsprung erneut verspielt hatte. So scheint der 40:21-Erfolg über die Buffalo Bills einer Vergangenheitsbewältigung gleichzukommen.

Das Ende der Unschuld

Zuschauerkrawalle keine rein europäische Krankheit

Ein gefährlicher Trend zeichnet sich im US-amerikanischen Profi-Sport ab. Immer häufiger kommt es zu Übergriffen aggressiver Fans. Was aus amerikanischer Sicht bislang als typische Krankheit des europäischen Fußballs galt, bedroht nun auch in den USA das Image des Profi-Sports als Familienvergnügen.

Angriffswirbel

NFL-Offensive zur Förderung des Angriffs-Footballs prägt die Bilanz 1995

Als am 3. September die NFL-Saison 1995 begann, da gab es gleich zum Start den ersten neuen NFL-Rekord. Nicht unerwartet, denn alles, was die San Francisco 49ers in ihrem Auftaktspiel in New Orleans benötigten, war ein einziger Punkterfolg. Damit überrundeten sie die Cleveland Browns, die zwischen 1950 und 1971 274 Spiele in Folge nicht ohne Punkterfolg geblieben waren. San Francisco hat seit 1977 bis zum Ende der regulären Saison 1995 inzwischen 290 Spiele absolviert, bei denen wenigstens ein eigenes Erfolgserlebnis zu feiern war. Nicht unerwartet zu Beginn der Saison war auch der Angriff Dan Marinos auf nahezu alle wichtigen Paßrekorde der Liga, die im wöchentlichen Rhythmus dann erobert wurden. Im Super Bowl fehlen in zwei Wochen sowohl die 49ers als auch Dan Marino »unentschuldigt« - ihre Rekorde waren 1995 nur wenige unter vielen, die vor allem auf der Angriffsseite des Balles markiert wurden.

Heidelberg zu Cowboys

Neuer Head Coach der Munich Cowboys wird Kirk Heidelberg, der im letzten Jahr die Hamburg Blue Devils betreut und mit diesen die deutsche Vizemeisterschaft gewonnen hatte. Bei den Cowboys beginnt Heidelberg seine Tätigkeit am 19. Januar beim Tryout des bayerischen Traditionsclubs für die Saison 1996.

Shula tritt ab

Der erfolgreichste Head Coach der NFL-Geschichte beendet seine Karriere

Die wochenlangen Spekulationen um Head Coach Don Shula von den Miami Dolphins haben ein Ende - allerdings kein glückliches. Am Donnerstag letzter Woche sickerten erste Gerüchte in den Medien in Süd-Florida durch. Am Freitag schließlich gab der erfolgreichste Head Coach in der NFL-Geschichte auf einer Pressekonferenz den Rück-tritt bekannt.

Titelverteidiger überrascht

Green Bay wirft San Francisco aus den Playoffs

Der Traum von der Titelverteidigung endete für die San Francisco 49ers bereits im ersten Playoff-Spiel. Mit einer 17:27-Heimniederlage gegen die Packers verabschiedeten sie sich aus dem Meisterschaftsrennen und verpaßten zum ersten Mal seit 1987 - abgesehen von 1991, als sie gar nicht erst die Play-offs erreichtem - wieder den Einzug in das NFC Championship Game.

Unglücksrabe Elliott trifft das Tor nicht

Colts träumen weiter von der Super Bowl

Alles sprach für Kansas City. Das Arrowhead-Stadion mit seinem begeisterungsfähigen Publikum, in dem die Chiefs in dieser Saison noch kein Heimspiel verloren hatten, eine der besten Defensive Lines, wenn nicht sogar die beste, ein nicht auszurechnendes Laufspiel, basierend auf dem Trio Allen, Anders und Hill. Das Team um Quarterback Steve Bono wurde mit 9,5 Punkten Vorsprung bei den Buchmachern geführt, und jeder richtete sich schon auf das kommende AFC-Championship-Spiel zwischen den Chiefs und den Pittsburgh Steelers ein.

Totaler Triumph in Tempe

Titelverteidiger Nebraska demütigt Florida im Fiesta Bowl

Der Fiesta Bowl sollte der Höhepunkt einer überaus interessanten Saison werden, der Super Bowl des College Footballs. In gewisser Weise war er das auch. Wie die meisten Endspiele bei den Profis wurde auch der Fiesta Bowl zum sportlichen Flop. Nebraska demütigte Florida mit 62:24 und verteidigte damit seinen im letzten Jahr gewonnenen Titel.

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