HUDDLE Nr. 25 vom 24.06.1993

Virginia Tech Hokies:

»Hoooookiii...« - ein Puter?

Was ist denn das, ein Hokie? Was für ein Tier mag das denn wohl sein? Das Logo sieht aus wie ein Truthahn. Stimmt, aber der »Gobbler« hat nichts mit dem Namen »Hokies« zu tun. Oder ist es gar kein Tier? Fragen über Fragen. Brehms Tierleben hilft auch nicht weiter. Also was? Ein fiktives Beispiel soll uns weiterhelfen. Vorstellbar wäre: Die Universität von Bayrischzell hat ein Footballteam. Um das Team ganz toll anfeuern zu können, wird ein Cheer mittels eines Wettbewerbes gesucht. Student Karl Biermoser bewirbt sich mit einem Cheer, der mit einem Jodler beginnt, frei nach Loriot »Judeldü«. Den Cheer finden alle ganz Klasse, besonders das »Judeldü«. Biermoser gewinnt den ersten Preis für seinen Cheer, und die Universitätsoffiziellen beschließen total entzückt, daß ihre Bildungsanstalt, beziehungsweise alle ihre Athleten und Footballspieler ab sofort jetzt »Bayrischzell Judeldüs« heißen sollen. Ende der erfundenen Geschichte. Im wirklichen Leben hat es sich aber genauso in Virginia zugetragen, im Jahr 1896. Biermoser hieß im »Real Life« O. M. Stull, ein »Senior«. Er beeindruckte die Jury des Cheer-Wettbewerbes mit seinem gebrüllten »Hokie«-Schrei, gewann den Wettbewerb und die Uni hatte ab sofort den Namen »Virginia Tech Hokies« weg, ganz offiziell. Noch heute soll der Cheer von Stull bei jedem Auftreten der Virginia Tech-Athleten vorgetragen werden. Als Stull befragt wurde, ob das Wort »Hokie« eine spezielle Bedeutung habe, antwortete er, daß er es erfunden habe und nur benutzt hat, um mehr Aufmerksamkeit für seinen Cheer zu erheischen. Und das hat ja auch geklappt. Im gleichen Jahr, 1896, wurden auch die offiziellen Schulfarben eingeführt: »Chicago maroon« und »burnt orange«, also ein Kastanienbraun und eine Orangevariante. Die Farben wurden gewählt, weil sie eine einmalige Kombination abgaben und noch von keiner anderen Universität zu dieser Zeit benutzt wurden, passend zum ausgefallenen Namen. Erst etwas später, 1912, wurde das Maskottchen des Footballsquads eingeführt: ein Truthahn. Dieses machte auf die Fans und Sportreporter solch einen nachhaltigen Eindruck, daß, aber wirklich nur ganz inoffiziell, die Footballer auch Virginia Tech Gobblers genannt werden. Ein Gobbler ist im US-Amerika schon fast ein nationales Heiligtum, zumindest um Weihnachten herum. Was in Amerika für ein Brimborium um dieses Tier, natürlich im gebratenen Zustand, gemacht wird, ist schon allerhand. Inzwischen sollen bereits Nottelefone eingerichtet worden sein, die verzweifelte Weihnachtsbratenköche und -hausfrauen anwählen können, wenn Gefahr besteht, daß der Braten zu trocken wird. Und dann ist wirklich Gefahr im Verzuge. Millionen Ehen und Freundschaften droht die akute Zerfallsgefahr. Aber wenn alles gut gelungen ist, Cranberry Sauce oder Giblet Gravy dazu gereicht wird und obendrein die Füllung stimmt, ob All-American Bread Stuffing, Southern oder Sausage Stuffing, Maryland Oyster, Oregon Apple, Florida oder sogar Mexican Style mit gehackten Oliven und Reis oder mehr konventionell mit Pilzen oder Kastanien, dann lehnt sich der Genießer mit einem Lächeln zufrieden zurück. Das Leben ist im Lot, und wir haben unsere Geschichte, hoffentlich nicht zu trocken. Trocken sind höchstens die statistischen Angaben zur Uni. 99 Footballjahre hat sie auf ihrem »Rücken«. Sechs Bow- Spiele konnte Vir-ginia Tech in diesen Jahren austragen, wovon eines gewonnen wurde. Im Peach Bowl konnten die Hokies knapp gegen North Carolina State mit 25:24 gewinnen. Sehr lange ist das nicht her. Das war im Jahr 1986.

 

Crocodiles triumphieren im Rhein-Duell

Für Düsseldorf bleibt bestenfalls Platz drei

Eine Vorentscheidung im Kampf um den wichtigen zweiten Tabellenplatz in der 1. Bundesliga Nord, der das Heimrecht im Viertelfinale garantiert, ist seit Sonntagnachmittag gefallen. Die Cologne Crocodiles haben diesen Tabellenplatz nach dem hartumkämpften 27:13-Erfolg über die Düsseldorf Panther so gut wie sicher, können sich durch einen Erfolg am letzten Spieltag bei den Berlin Adlern vielleicht sogar noch Platz eins sichern. Den Panthern bleibt dagegen höchstens der dritte Rang, den sie sich aber erst noch durch einen Erfolg über die Silver Eagles verdienen müssen.

 

Mit einem blauen Auge...

Rebels bringen die Adler ins Schwitzen

»Das Spiel wurde an der Linie verloren.« Adler-Defensive Coordinator Shuan Fatah stand nach dem Spiel offensichtlich noch unter dem Eindruck der Partie, als ihm dieser verbale Lapsus entfuhr: Verloren hatten seine Adler ja keineswegs, doch das 28:22 gegen den Lokalrivalen vor 1.985 Zuschauern wurde nicht nur von Fatah als »moralische Niederlage« empfunden. Die Rebels waren - vor allem im ersten Viertel und in der Schlußphase - ein teilweise gleichwertiger Partner und taten allein damit schon gehörig etwas für’s eigene Image.

 

Silver Eagles stehlen den Sharks die Schau

Hamburger Field Goal beendet ein Herzschlag-Finale

Eine Sensation lag in der Luft, als die Monheim Sharks im Meisterschafts-Heimspiel gegen den Playoff-Kandidaten Hamburg Silver Eagles nach Ende des dritten Viertels noch mit 15:7 führten. Entsprechend groß war die Enttäuschung bei den Rheingemindlern, als sie zehn Sekunden vor dem Abpfiff ein 34-Meter-Field Goal zur 15:16-Niederlage hinnehmen mußten. Während die Haie einer verpaßten Gelegenheit nachtrauerten, trugen die hellauf begeisterten Hamburger ihren Matchwinner Jürgen Wix auf den Schultern vom Platz.

 

Lange Zeit mitgehalten

Hanau unterliegt München im Spitzenspiel 7:28

Die Munich Cowboys ziehen an der Spitze der Südgruppe des Football-Oberhauses einsam ihre Kreise. Durch einen 28:7-Erfolg im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten Hanau Hawks bauten die Münchener ihren Vorsprung weiter aus, während für die Habichte die Luft im Kampf um den wichtigen zweiten Platz, der das Heimrecht in der ersten Playoff-Partie bedeutet, immer dünner wird. Erst im letzten Spielviertel entschied ein Cowboys-Punt die Partie vor immerhin 1.100 Zuschauern.

 

Der Glücklichere siegt

Rothenburg gegen Baden hauchdünn vorn

Im Hinspiel hatten die beiden Teams sich in Karlsruhe unentschieden getrennt, und auch beim Rückspiel ging es alles andere als klar aus. Die Karlsruher, die im Abstiegskampf jeden Punkt dringend nötig hätten, »verschenkten« die Möglichkeit, per PAT zum relativ sicheren Remis zu kommen mit einem Conversion-Versuch nach dem Anschluß-TD zum 19:20. Gleiches hatten bekanntlich die Munich Cowboys im Finale 1992 und auch die Hamburg Silver Eagles in der Hinrunde gegen die Düsseldorf Panther versucht - in der letzten Woche folgte übrigens ganz nebenbei auch Landesligist Berlin Stars dem erfolglosen Vorbild der Bundesligisten. Die Erkenntnis, das mit unbegründetem Mut zum Risiko selten Staat zu machen ist, setzt sich eben nur langsam durch. Die Knights nahmen die zwei Punkte dankbar mit in die Kabine.

 

Nervenstark

Touchdown-Paß in letzter Sekunde wahrt Royals Playoff-Chance

400 Zuschauer sahen in den städtischen Sportanlagen am Weinweg eine Partie, die erst zehn Sekunden vor Schluß entschieden werden konnte. Drei Spielviertel hatten hierbei die Gastgeber die Gäste aus Kempten dominiert, bis diese im dritten Abschnitt mit einer Aufholjagd begannen, die den Royals beinahe noch den Sieg gekostet hätte. Doch diesmal bewiesen die Regensburger endlich einmal die so lange vermißte Nervenstärke und setzten sich mit 34:27 gegen die Comets durch.

 

Letzte Heimchance vergeben

Gelungene Conversion entscheidet das Spiel

Rekordverdächtig - erst nach drei Stunden und 45 Minuten (!) ging bei hochsommerlichen Temperaturen das letzte Heimspiel dieser Saison für die Bad Homburger Falken zu Ende, wobei es gegen die Noris Rams eine bittere 19:21-Niederlage gab. Damit befindet sich das Team von Head Coach Tracy A. Holland angesichts von drei noch ausstehenden Auswärtsspielen gegen die Kempten Comets, Hanau Hawks und Rothenburg Knights in einer weiterhin sehr prekären Situation, was die Aussichten auf den Klassenverbleib betreffen.

 

2. Bundesliga Nord

Braunschweig gibt sich keine Blöße
Bears-Sieg gegen Lokalrivalen wohl ohne Effekt

Den deutlicheren Erfolg unter den beiden Favoriten feierten mit einem 58:14 zwar die Berlin Bears gegen den Lokalrivalen Bandits, doch den Sekt durften die Braunschweiger kaltstellen. Nach ihrem 28:14 gegen Aufsteiger Kiel fehlt nur noch ein Pünktchen zum Erreichen der Aufstiegsspiele gegen den West-Meister. Gegen Hildesheim sollte der am nächsten Wochenende Pflicht sein.

 

2. Bundesliga West

Troisdorf strauchelt erneut
Nur noch theoretische Chancen für Duisburg

Die ersten Vorentscheidungen sind am letzten Wochenende in der 2. Bundesliga West gefallen. Durch den überraschenden 38:9-Erfolg der immer stärker aufspielenden Tecklenburg Silverbacks über die Troisdorf Jets haben die Jets jetzt nur noch geringe Chancen, den für die Relegation zur 1. Liga berechtigenden ersten Tabellenplatz zu erreichen. Ganz schlimm sieht es jetzt auch für die Duisburg Dockers aus, die nach ihrer 0:10-Niederlage gegen die Düsseldorf Bulldozer nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt haben.

 

2. Bundesliga Mitte

Die Würfel sind gefallen
Gamblers siegen im Spitzenduell - Ulm und Kaiserslautern mit Nullnummer

Für die Schwaben war es wieder einmal das letzte Viertel, das über Sieg oder Niederlage entschied. Diesmal war aber das Glück nicht auf Seiten der Scorpions. Zwei Turnovers in den letzten Spielminuten zugunsten der Frankfurt Gamblers aus aussichtsreicher Position für Stuttgart brachten die Spielentscheidung. Frankfurt konnte den Zehn-Punkte-Vorsprung bis zum Schlußpfiff halten und siegte 17:7 (0:0, 10:7, 0:0, 7:0). Die Spiele zwischen den Backnang Wolverines und den Ulm Sparrows beziehungsweise den Schwäbisch Hall Unicorns und den Kaiserslautern Warriors wurden jeweils mit 20:0 für Backnang und Schwäbisch Hall gewertet, da die Sparrows nur mit 21 Spielern angereist waren und auch Kaiserslautern nicht antrat. Im einzig vebliebenen Spiel überrannten die Darmstadt Diamonds Gastgeber Mannheim mit 47:7.

 

Super Bowl-Winner trainieren die Jugend

Vieljährige Footballerfahrung zusammen

Bereits in unserer letzten Ausgabe haben wir über das Ereignis anläßlich des American Bowls in Berlin berichtet. Im Rahmen ihres World Partnership Programms hat die NFL über eine ganze Reihe von Clinics zwei Jugendauswahlmannschaften zusammengestellt. In Berlin werden nun diese beiden Teams, eine Nord- und eine Südauswahl im McDonald’s NFL Youth Challenge Bowl aufeinandertreffen.

 

Ray Willsey -

Chef-Coach der Nordauswahl

Willsey, der wie Chet Franklin, Chef-Coach der Südauswahl, fast alle Jugendlichen in Norddeutschland in Augenschein genommen hat, wird als Head Coach der Nordauswahl fungieren. Willsey hat eine einzigartige Sammlung von Erfolgen aufzuweisen: Mit den Los Angeles Raiders holte er 1980 und ’83 den Superbowl, als Defense Coordinator der London Monarchs 1991 den ersten World Bowl. Seine Titelsammlung wird vervollständigt durch den Europameistertitel, den er mit der englischen Nationalmannschaft 1991 in Finnland holte. Nach World Bowl und EM-Titel war es nur logisch, daß Willsey 1992 auch Nachfolger von Larry Kennan als Cheftrainer der Monarchs wurde. Willsey, der übrigens Kanadier, geboren in Regina, Saskatchewan, ist, begann seine Karriere 1955 als Spielertrainer in seiner Heimat bei den Edmonton Eskimos der kanadischen Football-Liga, CFL. Bei den Washington Redskins und den St. Louis Cardinals sammelte er in den sechziger und siebziger Jahren erste Erfahrungen in der NFL. Als Assistant war Willsey bei der University of Washington und University of Texas aktiv. Unterstützt wird Willsey in Berlin von Jim Criner, einem ebenso erfahrenen Trainer, der 1983 bis ’86 Head Coach der Iowa State University und zuvor Head Coach von Boise State war. Als Assistant Coach verdiente sich Criner seine Sporen bis 1975 bei UCLA, Brigham Young, Cal State, Utah und der University of California. Neben Criner werden sich Andreas Motzkus, Cevin Conrad, Sammy Schmale, Robert Winter, Gerry Hogg und Gerald Meier um die Nordauswahl bemühen.

 

London Olympians im Finale

Fehler kosten Giants die Fahrkarte nach Brüssel

Die London Olympians sind nach ihrem 34:29-Sieg im Eurobowl-Halbfinalspiel in Helsinki gegen die finnischen East City Giants nun auf dem Weg nach Brüssel. Der zweite Finalteilnehmer, die zweimaligen Eurobowl-Gewinner Amsterdam Crusaders, hatten sich bereits mit einem Sieg gegen den niederländischen Lokalrivalen aus Den Haag qualifiziert.

 

Crusaders ohne Chance

Hamburger Publikum begeistert

Nach der beeindruckenden Lehrstunde durch die Pacific Lutheran University vom vorhergehenden Samstag wollten die Blue Devils den »Lehrstoff« direkt gegen Europas Nummer eins, die Amsterdam Crusaders, anwenden. Schon vor dem Spiel prophezeiten sie ihren Fans, den Crusaders Feuer zu geben. Das zu sehen, war dem begeisterten Hamburger Stammpublikum wert, die Zuschauerzahlen wieder über 8.000 schnellen zu lassen. Allein das Getöse, was dieses Publikum veranstaltete, wird sicherlich heute noch den beiden Teams und den Schiedsrichtern in den Ohren summen. Schuld daran war die drückenmde Überlegenheit der Hamburger, die die Crusaders mit 48:20 in Grund und Boden stampften.

 

Was, Ihr kennt Angie nicht?

Sie ist wie Billy und Sandry hinter Robby her

Na, das ist schon ein »Riskanter Plan«, den sich da Angie im Überschwang ihrer Hormone da ausgedacht hat. Mit ihren Freundinnen, Billy und Sandra, alle drei die absoluten Football-Fans, Fans der Munich Cowboys, himmeln sie, wie viele andere auch, Robby an, den jungen Star der Mannschaft. Keine Nacht wird mehr vor lauter Liebeskummer geschlafen.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe