HUDDLE Nr. 16 vom 22.04.1993

Penn State Nittany Lions:

Der Berglöwe aus den Nittany Mountains

Im letzten Jahr firmierte die Penn State University noch unter den Independents. Ab der Saison 1993 wird Penn State nun das elfte Mitglied der Big Ten Conference, wobei wir noch nichts davon gehört haben, daß der Name der Conference deshalb in »Big Eleven« geändert werden würde. An der Penn State University wird schon seit über hundert Jahren Football gespielt. In diesem Jahr gehen die Nittany Lions in ihre 107te Saison. Bislang trugen sie 993 Spiele aus, gewannen 664, verloren 288 und spielten 41 unentschieden. Häufigster Gegner der Nittany Lions waren die Pittsburgh Panther der Big East Conference. Gegen dieses Team trat man bislang 92mal an und konnte 47 mal gewinnen. Nach der offiziellen Stastistik nahmen die Nittany Lions an 29 Bowl Spielen teil, in der letzten Saison am Blockbuster Bowl gegen Stanford, von denen sie 17 für sich entscheiden konnten. Penn State wurde 1982 und ‘86 unter Coach Joe Paterno National Champion. Doch genug mit statistischen Exkursen. Wir wollen ja bekanntlich die Herkunft der Namen klären. 1906 wählten die Studenten der Universität ihr Maskottchen aus. Sie entschieden sich für einen Berglöwen, von dem angenommen wird, daß er die Berge von Zentral-Pennsylvania durchstreifte. Nachdem H.D.»Joe« Mason, ein Uni-Absolvent des Jahres 1907, bei einem Baseballspiel in Princeton den dortigen Tiger gesehen hatte, war er voller Tatendrang, auch ein Maskottchen für seine Schule einzuführen. Er startete eine Ein-Mann-Kampagne, ein Maskottchen auszuwählen. Die Studentenzeitung unterstützte die Aktion, und man glaubt heute, daß Penn State die erste Universität war, die sich einen »Löwen« als Maskottchen aussuchte. Naheliegenderweise kreierte man den Berglöwen als »Nittany Lion«, denn Penn State ist im Nittany-Tal gelegen, am Fuße der Nittany Mountains. Die Nittany Mountains sind Teil der Appalachian Mountains, die Pennsylvania in südwest-nordöstlicher Richtung durchziehen und der Sitz der Universität, University Park beziehungsweise die Stadt State College liegt im Tal zwischen Nittany und Allagheny Mountains. Übrigens basiert der Name des Bundesstaates auf den Quaker William Penn, der nach einer Schuldüberschreibung des englichen Königs Charles II. im Jahr 1681 mit 11 Millionen Hektar zum größten Landbesitzer Englands wurde. Penn verwandelte seine neue Kolonie in einen Zufluchtshafen für Menschen, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt wurde. Viele verwandte »Seelen« verließen daraufhin ihre europäische Heimat, um in »Penn’s Wood« einen Neubeginn zu starten. Viele der ersten Immigranten waren zudem Deutsche aus dem Rheinland, die sich in der Nähe Philadelphias niederließen. Germantown, ein heutiger Stadtteil von Philadelphia, wurde beispielsweise 1683 gegründet. Es ließe sich noch eine ganze Reihe von interessanten Namen, deutschen Bezügen und Geschichten erzählen, vom »Pennsylvania Dutch Country«, dem »Pennsylfawnish Deitsch« und den »Old Order Amish«, die noch heute auf Elektrizität und Autos verzichten. Nur soviel: Pennsylvania wird als 2. »Urstaat« der USA bezeichnet. 1787 gilt als Beitrittsjahr des Staates.

 

Crocodiles weiter auf Erfolgskurs

Hamburgs Mike Warfield eine Bereicherung für die Bundesliga

Einen sicheren 33:19-Sieg über den bis dahin ungeschlagenen Aufsteiger Hamburg Silver Eagles holten die Cologne Crocodiles in ihrem zweiten Saisonheimspiel vor 750 Zuschauern in der Kölner Ostkampfbahn, darunter zahlreiche angereiste Fans aus Hamburg. Nach dem Schlußpfiff entluden sich auf beiden Seiten die Emotionen, als Spieler beider Teams aufeinander losgingen und nur mit Mühe Schlimmeres verhindert werden konnte. Auslöser dafür war ein Nachtreten des Kölners Dave Horrin, der dafür auch vom Platz gestellt worden war, Gipfel einer am Ende ruppigen Partie.

 

Adler beinahe gestolpert

Dortmund Giants wie ausgewechselt

Vor 500 Zuschauern im Stadion Rote Erde präsentierten sich die von Coach Gerland glänzend eingestellten Dortmunder wie verwandelt und brachten die Berliner an den Rand einer Niederlage. Nur individuelle Fehler und Berliner Routine verhinderten eine Sensation am dritten Spieltag - am Ende stand ein 52:26-Erfolg des Favoriten.

 

Panther nutzen Monheims Patzer

Mantzaridis rückt Regen-Spiel ins rechte Licht: »Katastrophal!«

Strömender Regen machte den Monheim Sharks in doppelter Hinsicht einen Strich durch die Rechnung. Anstatt der erwarteten 1.000 Zuschauer kamen gerade einmal 200 Fans zum Lokalduell gegen den Deutschen Meister Düsseldorf Panther ins Rheinstadion, und an ein geordnetes Paßspiel, das unter dem reaktivierten Quarterback Robert Polatschek zum Leben erweckt werden sollte, war angesichts »himmlischer Widerstände« einfach nicht zu denken. Daß die Haie dem amtierenden Meister eins auswischen können, hatten die Monheimer ohnehin nicht einkalkuliert, und so konnten sie nach der achtbaren 0:14-Niederlage halbwegs erhobenen Hauptes das Feld verlasen.

 

Sturmwarnung

Solingen schickt die Rebels ohne Punkte nach Hause

Ein sensationelles Ergebnis ist es sicherlich nicht, wenn der Tabellenführer nach 4:0 Punkten auch sein drittes Spiel gegen eine Mannschaft, die bislang zwei Niederlagen kassierte, gewinnt. Dennoch dürfte es vor allem auf Berliner Seite einige überraschte Gesichter gegeben haben, nachdem die Solingen Hurricanes die Berlin Rebels mit 13:0 bezwungen hatten. Schließlich waren die bisherigen Solinger Erfolge gegen vermeintliche Abstiegskandidaten, die Rebels-Niederlagen gegen erklärte Meisterschhaftsaspiranten zustandegekommen. Zudem hofften die Rebels an ihre beachtliche Vorstellung vor zwei Wochen in Köln anknüpfen zu können.

 

Cowboys geben sich keine Blöße

Schützenhilfe für den Tabellenführer durch Rechenfehler?

Klassenerhalt bei den Rams, Meistertitel bei den Cowboys - so lauteten vor der Saison die Ziele der beiden bayerischen Traditionsteams. 600 Zuschauer konnten sich davon überzeugen, daß diese Einschätzungen realistisch sind. Die Cowboys, auf dem besten Wege zum Titel im Süden, kontrollierten das Spiel jederzeit und ließen die Rams nicht näher als 30 Meter an die eigene Endzone heran. Die »Widder« aus der Noris brauchen den Kopf jedoch nicht hängen zu lassen, denn die Punkte, und das war von vornherein klar, müssen sie gegen andere Teams holen. Punkte zu zählen, das war in Nürnberg diesmal aber eine schwere Aufgabe - während praktisch alle Anwesenden (inclusive des Fernsehens und seiner Kameras) als ersten Score ein Oeder-FG und damit in der Gesamtabrechnung einen 37:0-Sieg der Gäste sahen, tauchten auf dem Spielberichtsbogen stattdessen ein Touchdown und damit ein 41:0 auf. Wahrscheinlich wird nachträglich die nahezu einstimmige »Mehrheitsmeinung« über die »Tatsachenentscheidung« obsiegen und das momentan in der Tabelle mit 41:0 berücksichtigte Spiel nachträglich auf das »echte« 37:0 umgewertet werden.

 

Royals weiter ungeschlagen

Überragende Defense hält Knights in Schach

Rund 800 Zuschauer sahen bei teilweise strömendem Regen im Städtischen Stadion am Weinweg einen in der ersten Halbzeit völlig gehemmten Gastgeber, der nur mit einer 6:0-Führung in die Halbzeitpause gehen konnte. Doch nach dem Seitenwechsel gelang es den Royals doch noch, sich zu konzentrieren und die Rothenburg Knights mit einem relativ klaren Sieg von 26:7 nach Hause zu schicken. Und wieder einmal war es die Regensburger Verteidigung, die überragend agierte und nicht weniger als acht Turnovers provozierte, von denen auch ein Fumble durch die Defense selbst zum Touchdown verwandelt werden konnte.

 

Hanau bezwingt Angstgegner

Hanau läßt beim 31:18 gegen die Greifs nichts anbrennen

Aufsteiger Hanau Hawks bleibt auch nach dem dritten Spieltag im Oberhaus der Südgruppe im Geschäft. Gegen den Angstgegner Badener Greifs feierten die Habichte einen ungefährdeten 31:18-

 

Lage im Griff

Falken befreien sich - Kempten gerät in immer größere Gefahr

Den vor allem in psychologischer Hinsicht überaus wichtigen ersten Saisonsieg verdienten sich die Bad Homburger Falken vor 435 Zuschauern im Sportzentrum Nordwest mit dem 20:3 gegen die Kempten Comets durch eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit.

 

2. Bundesliga West

Leverkusen sorgt für faustdicke Überraschung
Jets und Bears weiter auf Erfolgskurs

Während die Cologne Bears und die Troisdorf Jets bei ihren Heimspielen zu erwarteten Siegen kamen, sorgten die Leverkusen Leopards mit dem 7:6-Sieg bei den Düsseldorf Bulldozern für die erste Sensation in der laufenden Saison.

 

Mailand sichert Polster für das Rückspiel

Nach dem sechsten Meistertitel in acht Jahren waren die Levi’s Graz Giants wieder im Eurobowl engagiert. In den letzten beiden Jahren wurde der Anschluß an die Top Five geschafft, so daß die Hoffnungen hoch geschraubt waren. Einige Berliner erinnern sich noch mit Erleichterung an den denkbar knappen Sieg der Adler mit 26:23 im Frühjahr 1992. Auch die Italiener waren auf ein hartes Spiel eingestellt. Hatten die Giants noch zu Ostern 1991 in Milano gegen die Frogs mit 27:33 ihr erstes international mehr als achtbares Resultat abgeliefert.

 

Den Haag in der nächsten Runde

Durch einen 31:28-Erfolg im Rückspiel bei den St. Gallen Raiders steht der niederländische Meister Cardkey Raiders Den Haag in der nächsten Runde der Eurobowl-Qualifikation. Voraussichtlicher Gegner für das Viertelfinale am 8. oder 9. Mai sind die Milano Pharaones, die am Wochenende vor heimischer Kulisse das Rückspiel gegen die Grazer Giants wohl kaum abgeben dürften.

 

2. Bundesliga Süd

Knapper Auftaktsieg für Königsbrunn
13:12-Heimsieg der Ants über Aufsteiger Fürth 88ers

Denkbar knapp konnten die Ants vor 250 Zuschauern im Königsbrunner Stadion die ersten beiden Punkte unter Dach und Fach bringen. Sowohl die Ants als auch die Fürther gingen hierbei äußerst nervös in die Begegnung, sodaß anfangs nur wenig konstruktive Spielzüge zustande kamen. »Fumble« und »Interception« sollten die Schlagworte dieses Matches werden.

 

Schlag auf Schlag

Nach dem Poker um die »Free Agents« jetzt das Gerangel
um den Nachwuchs aus den Colleges

Zumindest für die nächsten Tage wird das »Millionen-Gezerre« um einige besonders begehrte »Free Agents« (siehe zuletzt den Fall Reggie White), das in den letzten Wochen das Geschehen in der NFL beherrschte, etwas in den Hintergrund treten, denn am Wochenende - genauer, am Sonntag und am Montag - steht die diesjährige NFL-Draft auf dem Programm, bei der die besten der aus dem College-Bereich kommenden Nachwuchsathleten unter den Vereinen der NFL aufgeteilt werden. Nach einigen allgemeinen Betrachtungen und einem intensiven Blick auf das Spielerangebot für die Angriffspositionen in der letzten Ausgabe, stehen heute die Abwehrspieler im Vordergrund.

 

Die ausführlichen Texte und viele Informationen mehr

finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe