HUDDLE Nr. 40 vom 01.10.1992

Spitzenreiter im Glück

Miami gegen Arizona am Rande einer Niederlage

Es wäre eine regelrechte Sensation gewesen, aber es sollte nicht sein. Eine im Angriff völlig indisponierte Mannschaft des Top 25-Spitzenreiters Miami Hurricanes stand eine Woche vor dem Spitzenspiel gegen Florida State gegen den krassen Aussenseiter Arizona kurz vor einer Niederlage, die wohl das Aus im Rennen um die Meisterschaft bedeutet hätte. Das hauchdünne 8:7 verhinderte zumindest das Schlimmste und erhielt Miamis Heimerfolgsserie von jetzt 47 Siegen in Folge aufrecht.

 

Phil Simms als Bärenjäger

QB der Giants wie in alten Tagen

Zwölf Jahre in der NFL hat der 35jährige QB der New York Giants, Phil Simms, schon auf dem Buckel. In dieser Zeit wurde er mit fast allem konfrontiert, was Defensive Coordinators in der NFL zu bieten haben. Diese Routine spielte er beim 27:14-Erfolg seiner Giants (1-2) gegen die Chicago Bears (1-2), dem ersten Sieg der Giants in Chicago seit 1962, voll aus.

 

Broncos dank Treadwell mit Erfolg

Wieder einmal war Denver Broncos-Kicker David Treadwell der Retter für eine Offense mit Ladehemmung. Gegen die Cleveland Browns (1-3) sorgten seine vier Field Goals (23, 44, 32 und 20 Yards) für einen schmeichelhaften 12:0-Erfolg der Broncos (3-1). Mit dieser Leistung dürfte sich die Offense der Broncos kaum von ihrem 28. und letzten Platz verbessert haben.

 

49ers gewinnen in New Orleans

New Orleans (2-2) bleibt ein günstiges Pflaster für die San Francisco 49ers (3-1). Dank eines 16:10 konnten die 49ers ihren zwölften Sieg aus den letzten 14 Begegnungen bei den Saints verbuchen. Möglich wurde dies durch eine Interception von LB John Johnson, der einen für Quinn Early bestimmten Paß zehn Sekunden vor dem Schlußpfiff abfing.

 

Schwarzer Tag für Rod Woodson

Packers bringen Steelers erste Saisonniederlage bei

Es sollte das große Duell werden: Packers-WR Sterling Sharpe und Steelers-CB Rod Woodson. Zwei der besten Spieler der NFL auf ihren Positionen im direkten Vergleich. Beim Schlußpfiff schlich Woodson wie ein geprügelter Hund in die Kabine. Nicht nur das Duell gegen Sharpe hatte er verloren, sondern auch seine Steelers (3-1) zogen als Team mit 3:17 den kürzeren gegen die Packers (2-2).

 

Packung für Glanville

Aufholjagd der Falcons kommt zu spät

Gut erholt zeigten sich die Chicago Bears (2-2) nach der Niederlage gegen die Giants. Dank eines beruhigenden Halbzeitvorsprungs (31:7) konnten sie mit einem 41:31 über die Atlanta Falcons (1-3) den zweiten Saisonsieg feiern.

 

Rekordverdächtig

Offense der Bills überrennt Patriots

Zur Zeit drehen QB Jim Kelly und die Offense der Buffalo Bills (4-0) mächtig auf. Die Angriffsreihe mit der besten Punktausbeute konnte am letzten Spieltag ihr Konto dank eines 41:7 über die New England Patriots (0-3) noch einmal um 41 Punkte erhöhen.

 

Vier TDs trotz Knochenbruch

QB Rich Gannon führt Vikings zum Erfolg

Noch vor dem Spiel war es fraglich, ob QB Rich Gannon das Spiel für die Minnesota Vikings (3-1) beginnen würde. Doch auch ein abgespliterter Knochenteil in der Wurfhand konnte Gannon, der mit vier TDs beim 42:7 seines Clubs über die Cincinnati Bengals (2-2) eine neue persönliche Bestleistung aufstellte, nicht bremsen. Der Sieg war der höchste Erfolg der Vikings seit vier Jahren.

 

Langweiler

Oilers genügt durchschnittliche Leistung zum Erfolg

Oilers QB Warren Moon kann sich auf seine Defense verlassen. Der Rekord-QB mit über 50.000 Yards Raumgewinn in seiner Karriere (NFL und CFL kombiniert) hatte gegen die San Diego Chargers (0-4) nur wenig Glanzpunkte. Doch dank einer grandiosen Defense brauchten sich die Oilers (3-1) um ihren dritten Saisonsieg (27:0) keine Sorgen machen. Dies ist der erste »Zu-Null«-Sieg der Oilers seit 1989.

 

Finalpremiere für das »Grand old Team of the South«

Im 14. Bundesligajahr haben die Munich Cowboys
es erstmals bis ins Endspiel geschafft

14 Jahre ist es her, daß sich die Gründer der Munich Cowboys dazu entschlossen, trotz erheblicher Probleme an der damals neu gegründeten Bundesliga teilzunehmen. Von den Vereinen, die an dieser ersten Saison teilnahmen, sind nur die Münchener übrig geblieben, die sich über all die Jahre in der Bundesliga halten konnten und auch stets in dieser spielten. Aus dem Teilnehmerfeld des ersten Jahres stehen zwar der Finalgegner Düsseldorf Panther ebenso heute in der ersten Liga wie die damals noch als Bären firmierenden Berlin Adler, doch erstere spielten zwischenzeitlich zwei Spielzeiten in einer Anfang der 80er Jahre bestehenden Konkurrenzliga, zweitere sind infolge der Namensänderung ebenfalls nicht völlig makellos.

 

Die Zukunft beginnt jetzt

Düsseldorf Panther hatten das Finale eigentlich erst im nächsten Jahr eingeplant

Eigentlich kommt für die Panther alles ein Jahr zu früh: Der von Trainer Christos Mantzaridis am Ende der Saison 1990 aufgestellte Drei-Jahres-Plan sah den Kampf um die Meisterschaft erst für die nächste Spielzeit vor. »Aber«, so der Head Coach des Düsseldorfer Traditionsclubs, »wenn wir jetzt schon mal im German Bowl sind, wollen wir natürlich auch als Meister das Feld verlassen.«

 

Erstmals in einem deutschen Endspiel

Gelingt der Jugendmannschaft der Berlin Rebels der große Wurf?

Nachdem 1987 die Berlin Rebels aus der zweiten Mannschaft der Berlin Adler gegründet wurden, war ein Ziel des Vereins, möglichst schnell eine Jugendmannschaft zu gründen. Bereits 1989 konnte das so mit Nachdruck neu formierte Team in der damals nur drei Mannschaften umfassenden Berliner Jugendliga aufspielen. Im Team zum Beispiel Maximilian von Garnier, der heute die Scorerliste der Rebels in der ersten Bundesliga anführt, und beispielsweise Lars Gitting, Linienspieler der Rebels.

 

Endlich ist es soweit

Stuttgart Scorpions krönen mit der Finalteilnahme eine kontinuierliche Jugendarbeit

Die Stuttgart Scorpions-Jugend zieht zum ersten Mal seit ihrer Gründung im Oktober 1985 in das Finale um die Deutsche Jugendmeisterschaft ein. Von Beginn an fand man die Mannschaft aus der baden-württembergischen Hauptstadt immer mit vorn in der Tabelle. Dem geneigten Football-Fan liest sich die Chronik des Erfolges für die Stuttgarter Jugend wie die Autobiografie einer Erfolgsperson:

 

Hattrick für Lady Bears

Bambergerinnen dominieren im Ladies Bowl vor heimischen Publikum

Nur eine Halbzeit benötigten die Gastgeberinnen beim ersten offiziellen deutschen Damenendspiel, um die Mülheim Shamrocks abzuschlagen. Vor 500 Zuschauern zeigten bei strahlendem Herbstwetter Defense und Offense der Bamberg Lady Bears gleichermaßen eine starke Leistung. Nach den zwei inoffiziellen Erfolgen der letzten zwei Jahre, in denen die Bambergerinnen sich bereits eindeutig als Nummer eins des deutschen Damen-Footballs bewiesen hatten, können die Lady Bears sich nun offiziell mit dem Deutschen Meistertitel schmücken.

 

Nationalteam rüstet für die EM-Qualifikation

Das endgültige OK fehlt zwar noch -
aber 60 Nationalspieler treffen sich wohl nächste Woche zum ersten Lehrgang

Vor elf Jahren wurden in Frankfurt und Köln zum ersten Mal in Deutschland internationale Begegnungen ausgetragen. Die Teams Italiens und Deutschlands trafen vor nahezu 20.000 Zuschauern aufeinander, nachdem man sich wenige Wochen vorher in Castel Giorgio auseinandersetzte. Erst zwei Jahre später, 1983, führte die kurz vorher gegründete EFL die Europameisterschaft der Nationalteams ein. Deutschland konnte in die Endrunde einziehen und belegte gleich mit einem Sieg gegen Frankreich den dritten Platz. Frankreich wird nun in diesem Jahr erneut Prüfstein der deutschen Spieler werden. In der Qualifikationsgruppe 1992 stehen sich Frankreich, Österreich und Deutschland gegenüber.

 

Hamburg Blue Devils gewinnen Masters

Die Manchester Spartans waren der dritte Gegner im »Schweppes Cool Masters«, auf dem alle Hoffnungen lagen, nicht nur seitens der britischen Fans, sondern auch der Blue Devils, die nun endlich wissen wollten, auf welchem Niveau die Mannschaft spielt. Auch die 9.200 begeisterten Football-Fans erwarteten endlich ein spannendes Spiel im Hamburger Volks-parkstadion. Und so war auch die Stimmung recht erwartungsvoll, denn solche Namen wie Bob Jones, Ronnie Cunningham und Bobby Brown versprachen viel Unterhaltung. Aber nicht nur die Blue Devils hatten vielversprechende Spieler, mindestens gleichwertige hatten die Spartaner wie zum Beispiel Viktor Ebubedike, Lorenzo Walker und Jason Elliott zum Beispiel.

 

Dramatik vorprogrammiert?

Wer wird Deutscher Meister 1992?

Wenige Sekunden waren in München nur noch zu spielen, da gelang den Munich Cowboys vor zwei Wochen der ersehnte Sprung ins Finale mit einem Touchdown-Paß gegen den noch amtierenden Vizemeister Cologne Crocodiles. 3.500 Fans waren aus dem Häuschen. Etwa zur gleichen Zeit lief in Berlin gar eine Verlängerung, in der die Düsseldorf Panther den Titelverteidiger in der dritten Serie des Tie Breakers aus dem Wettbewerb und damit vom Thron stießen. Auch hier fieberten 3.200 Zuschauer bis zum bitteren Ende, das in diesem Fall die Gastgeber traf. Munich Cowboys und Düsseldorf Panther stehen sich nun am 3. Oktober im Endspiel um die 14. Deutsche Meisterschaft.

 

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finden Sie in der vorgestellten HUDDLE-Ausgabe