HUDDLE Nr. 25 vom 18.06.1992

Georg M. Tschurer

EFL-Präsident

Vom Freitag bis Sonntag vergangener Woche tagte die General Assembly der European Football League (EFL) in Düsseldorf. Wie vor einigen Wochen schon beschlossen, wollte man die neue Satzung der EFL diskutieren und beschließen. Nach Klärung einiger strittiger Punkte konnte diese dann auch fast einstimmig beschlossen werden.

 

Totgesagte leben länger

Crocodiles können Adler nicht stürzen

Alle, die eine Kristallkugel ihr eigen nennen, prophezeiten einen Untergang der Adler - mit Bausch und Bogen. Zu viele Verletzte mußten aus dem Roster der Adler gestrichen werden. Letztlich blieben nur 31 an der Berliner Seitenlinie, von denen man auch nur noch 29 als gesund bezeichnen konnte. Die Kölner hingegen warteten mit einem Maximalkader auf. Doch die Seher und Unken lagen schief. Seit Kassandra, der Tochter des Priamus, wissen wir halt um die Weissagung. Apollo selbst verlieh zwar die Gabe, entschied allerdings, daß niemand den Zukunftsenthüllungen Glauben schenken solle. Sie alle hatten nicht mit dem verbissenen Kampfgeist der Adler gerechnet. 2.800 Zuschauer feierten am Ende einen nicht erwarteten Sieg der Berliner Mannschaft.

 

Tenney verstärkt den Monheimer Trainerstab

Daß es bei den Monheim Sharks nach einer rundum verkorksten Hinrunde »brodelt«, steht außer Frage. Doch ganz so schlimm, wie es in der Gerüchteküche verbreitet wird, ist es nun doch nicht: Head Coach Frank Pfliegner ist nach wie vor im Amt und erfreut sich trotz eines Verkehrsunfalles bester Gesundheit. Die Sharks lieferten in diesen Tagen jedoch auch den Beweis dafür, daß selbst bei weit hergeholten Verlautbarungen manchmal eben doch nicht alles »aus der Luft gegriffen« ist. Mit Defensive Line-Coach Bernd Janzen und Offensive Line-Coach Michael Gellwitzki haben zumindest zwei Assistant Coaches das Handtuch geworfen. Sie sahen für eine Zusammenarbeit keine Basis mehr. Neben US-Quarterback Steward Perez, der nach vereinsinternen Querelen in die Wüste zurückgeschickt wurde, müssen die Sharks in Zukunft auch noch auf die Dienste ihres langjährigen Physiotherapeuten Harald Spayda verzichten. Zur Ergänzung des Trainer-Stabes präsentierte Frank Pfliegner unmittelbar nach dem Spiel gegen die Berlin Rebels mit David Tenney (früher Cologne Crocodiles) einen weiteren Defense-Coach.

 

Sharks hatten gleich zwei Matchwinner

Nach Gerlands Kraftakt traf Kicker Philipp zum 41:40

Daß die Monheim Sharks im Hinspiel bei den Berlin Rebels mit 32:41 verloren, ging als »Ausrutscher« in die Annalen ein. Doch nachdem der letztjährige Halbfinalist auch im Rückspiel mit dem Aufsteiger eine harte Nuß zu knacken hatte, muß die spielerische Klasse der Rheingemeindler ernsthaft in Frage gestellt werden. Nur mit viel Glück behielt der vermeintliche Favorit mit 41:40 die Oberhand und darf somit weiterhin von der Playoff-Teilnahme träumen. Wenn das mal kein Alptraum wird...

 

Werbung für den Football

München erzwingt in Bad Homburg die Vorentscheidung um den Gruppensieg

Eine Werbung für den Footballsport war das Schlagerspiel der Bundesliga Süd am Sonntag im Bad Homburger Sportzentrum Nordwest, wo 3.566 Zuschauer (neuer Vereinsrekord der Falken und Höchstmarke der Bundesliga überhaupt in dieser Saison) eine 24:31-Niederlage der Bad Homburg Falken gegen Spitzenreiter Munich Cowboys erlebten.

 

Charles Martin ersetzt Phil Niroumand als Head Coach in Nürnberg

Die Noris Rams und ihr bisheriger Head Coach Phil Niroumand trennten sich nach dem Spiel vorletzte Woche in München mit sofortiger Wirkung im gegenseitigen Einvernehmen. Aufgrund der Entwicklung in den letzten Wochen hatten sich der Vorstand der Rams sowie Niroumand zur Klärung der Sachlage zusammengesetzt. Bei dem offenen und freundschaftlichen Gespräch stellte sich heraus, das beide Seiten unterschiedliche Vorstellungen über die bisherige und zukünftige Entwicklung der Noris Rams haben. Aufgrund dessen entschloß man sich bei beiden Seiten zu diesem Schritt.

 

Gelungene Revanche

Vor heimischen Publikum drehten die Darmstädter den Spieß gegen Stuttgart um

Den Darmstadt Diamonds gelang praktisch »im direkten Gegenzug« eine Woche nach der 6:20-Niederlage in Stuttgart vor heimischen Publikum die Revanche. Im Stadion des nur knapp dem Abstieg entronnenen Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 siegten die Diamonds vor gut 700 Zuschauern mit 20:3. Der neue (alte) Head Coach Kenny Yates - die Diamonds hatten sich »im gegenseitigen Einvernehmen« von Head Coach Reynold Voisine und Nate Cunningham schon vor dem Hinspiel in Stuttgart getrennt - hatte sein ersatzgeschwächtes Team gut eingestellt.

 

Zittersieg der Rams gegen den Angstgegner aus Karlsruhe

Field Goal-Duell am Schluß entscheidet für Nürnberg

Mit einem 28:26-Zittersieg erkämpften sich die Noris Rams ihren ersten Sieg gegen den Karlsruher Angstgegner überhaupt.

 

Comets sind wieder da

Umjubelter Erfolg gegen Regensburg

»Die Kempten Comets sind wieder da«, so jedenfalls umschrieb es der Trainer der Illerstädter stolz und vor Freude strahlend nach dem Spiel gegen die Regensburg Royals.

 

2. Bundesliga Mitte

Alles ist wieder völlig offen in Hessen
Hawks schießen die Gamblers von der Tabellenspitze

In der Spitzenbegegnung zwischen dem Tabellenführer, dem Aufsteiger Frankfurt Gamblers, und dem Zweiten, dem Absteiger Hanau Hawks, gewannen die Hawks mit 35:6 überdeutlich. Den dritten Platz verteidigten unterdessen die Ulm Sparrows, die in Schwäbisch Hall einen 21:18-Erfolg feierten.

 

2. Bundesliga Süd

Ants und Knights weiter auf Erfolgskurs

Die Königsbrunner blieben auch in ihrem sechsten Spiel in Folge ohne Punktverlust und stehen nach dem 33:20 gegen den sich heftig wehrenden Aufsteiger aus Erding weiter mit blütenreiner Weste an der Tabellenspitze. Der hartnäckigste Verfolger aus Rothenburg gab sich beim Gastspiel in München ebenfalls keine Blöße und entführte mit einem 57:0 gegen die nun fast aussichtslos abgeschlagenen Rangers beide Punkte.

 

Regionalliga Nord

Hornets auf dem Weg in die zweite Liga

Den sechsten Sieg in Folge konnten die Hamburg Hornets im letzten Spiel vor der Sommerpause einfahren. Beim Tabellenletzten Hannover Broncos reichte eine gute erste Halbzeit zum ungefährdeten 57:6-Erfolg vor 300 Zuschauern. Trotz des klaren Ergebnisses zeigten die unterlegenen Hannoveraner streckenweise einen guten Offensiv-Football. Die Mannschaft aus der Leinestadt muß sich allerdings dringend etwas einfallen lassen, will man nicht in die Verbandsliga Nord absteigen. Mit 12:0 Punkten führen die Hamburg Hornets weiter die Tabelle an, und in dieser Form könnte ihnen der Aufstieg in die zweite Bundesliga gelingen.

 

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