Jahresrückblick 1978

Es regt sich was

American Football war in Deutschland bis dahin noch kein Thema, obwohl 1978 ein Deutscher, der Berliner Uwe von Schamann, gerade seine letzte College-Football-Saison bei Oklahoma spielte (er spielte anschließend von 1979 bis 1984 für die Miami Dolphins in der NFL). Immerhin: Nach der Initialzündung durch die Gründung der Frankfurter Löwen ein Jahr zuvor kam Bewegung in die Sache. Am 1. Mai wurde mit den Düsseldorf Panthern der zweite deutsche Football-Verein gegründet, und auch an einigen anderen Orten - Berlin, München, Ansbach, Bremerhaven - begannen ein paar »Verrückte« damit, die in den USA beliebteste Mannschaftssportart auch in Deutschland einzuführen.

In der NFL gab es zwei Neuerungen: In den beiden Conferences, AFC und NFC, qualifizierten sich jeweils fünf Teams für die Playoffs (zuvor vier), und es gab als Folge dessen zwei zusätzliche Playoff-Spiele, die Wild Card Games. Außerdem wurde die Anzahl der Regular-Season-Spiele von 14 auf 16 erhöht. Das Top-Team waren die Pittsburgh Steelers. Sie verloren nur zwei Spiele, und mit klaren Playoff-Siegen gegen die Denver Broncos (33:10) und Houston Oilers (34:5) zogen sie zum dritten Mal nach 1974 und 1975 in den Super Bowl ein. Dort schlugen sie im Januar 1979 in Miami die Dallas Cowboys mit 35:31 und wurden der erste dreimalige Super-Bowl-Gewinner. Nach drei spannenden Vierteln zogen die Steelers mit zwei Touchdowns in den ersten acht Minuten des vierten Viertels auf 35:17 davon. Die beiden letzten Touchdowns der Cowboys fielen knapp zweieinhalb Minuten bzw. 22 Sekunden vor Schluss zu spät.

Die College-Saison endete mit einer Kontroverse. Ein ungeschlagenes Team gab es am Ende nicht. Alabama schlug im Sugar Bowl das nach der Regular Season ungeschlagene Penn State (14:7) und wurde Meister der AP Top 20 (Journalisten-Umfrage), in den UPI Top 20 (Coaches-Umfrage) wurde USC nach einem Sieg gegen Michigan im Rose Bowl (17:10) Erster.

 

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