Jahresrückblick 1963

Unangefochtene Champions

In der NFL wurde Canton (Ohio) als Sitz der Pro Football Hall of Fame auserkoren, und RB Jim Brown von den Cleveland Browns stellte mit 1.963 Yards einen neuen Rekord für Rushing Yards in einer Saison auf. Den Titel gewann das Team mit der besten Regular-Season-Bilanz. Im NFL Championship Game besiegten die Chicago Bears, die nur ein Spiel verloren hatten (ausgerechnet beim Team mit der am Ende schlechtesten Bilanz, den San Francisco 49ers), am 29. Dezember im Wrigley Field in Chicago die New York Giants mit 14:10. Den Einzug ins Finale verdankten sie im Übrigen den beiden Siegen gegen die Green Bay Packers, die nur diese beiden Spiele verloren und hinter den Bears Zweiter der Western Conference wurden. Ballverluste und eine Knieverletzung von New Yorks QB Y.A. Tittle spielten im Finale die entscheidende Rolle. Im Anschluss an einen Fumble von Chicagos QB Billy Wade an der 17-Yard-Linie der Giants erzielten diese mit einem 14-Yard-Pass von Tittle auf E Frank Gifford das 7:0, und nach einem Fumble von Chicagos RB Willie Gallimore an der eigenen 31-Yard-Linie hätten die Giants im nächsten Spielzug sogar auf 14:0 davonziehen können. Aber E Del Shofner konnte einen perfekten Pass von Tittle in der Endzone nicht fangen. Kurz darauf folgte ein Interception Return bis an New Yorks 5-Yard-Linie, und zwei Spielzüge später erzielte Wade mit einem 2-Yard-Lauf den Ausgleich. In der Schlussphase des dritten Viertels fing Ed O'Bradovich einen weiteren Pass von Tittle, der durch eine im zweiten Viertel erlittene Knieverletzung sichtlich gehandicapt war, ab und trug den Ball bis an New York 14-Yard-Linie zurück. Drei Spielzüge später erzielte erneut Billy Wade mit einem 1-Yard-Lauf das 14:10. Später verteidigte Chicagos Abwehr die knappe Führung mit zwei weiteren Interceptions.

Auch in der AFL setzte sich mit dem Western-Division-Sieger San Diego Chargers das beste Team der Regular Season durch. Im Championship Game am 5. Januar 1964 in San Diego fegten sie die Boston Patriots mit 51:10 vom Platz. Die Patriots hatte sich überhaupt erst mit einer Zusatzschicht für's Finale qualifiziert. Weil sie und die Buffalo Bills punktgleich an der Spitze der Eastern Division standen, musste ein zusätzliches Playoff-Spiel entscheiden, das die Patriots in Buffalo mit 26:8 gewannen. Im Endspiel sorgten die Chargers dann schnell für klare Verhältnisse, vor allem dank RB Keith Lincoln. Sein 56-Yard-Lauf im zweiten Spielzug der Partie führte sieben Spielzüge später durch einen 2-Yard-Lauf von QB Tobin Rote zum 7:0, und beim zweiten Ballbesitz der Chargers erzielte Lincoln mit einem 67-Yard-Lauf das 14:0 selbst. Boston konterte zwar mit dem 7:14, fing sich aber noch vor Ende des ersten Viertels durch einen 58-Yard-Lauf von RB Paul Lowe den dritten Touchdown ein. Am Ende kassierte die desolate Bostoner Abwehr 523 Yards und sieben Touchdowns. Eine interessante Änderung gab es in der AFL: Die Dallas Texans, der Champion des Vorjahres, zogen nach Kansas City um und wurden in Chiefs umbenannt.

Im College Football war ein Team einfach nicht zu schlagen: Texas. Die Longhorns gewannen alle zehn Regular-Season-Spiele, schlugen unter anderem im Oktober auch das zu der Zeit an der Spitze der AP-Rangliste stehende Oklahoma (28:7), und wurden zum Meister gewählt. Im Cotton Bowl in Dallas kam es am 1. Januar 1964 dann zu einem direkten Duell mit dem Zweiten der AP-Rangliste, Navy, das in der Regular Season einmal verloren hatte (28:38 gegen SMU, ebenfalls im Cotton Bowl Stadium). Obwohl Navy mit QB Roger Staubach den Heisman-Trophy-Gewinner dieser Saison in seinen Reihen hatte, war es letztlich chancenlos. Texas bestätigte mit einem 28:6-Erfolg seinen Titelgewinn.

 

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