Jahresrückblick 1957

Top-Nachwuchs-Jahrgang

1957 kam eine ganze Reihe von Spielern über die Draft neu in die NFL, die in den kommenden Jahren zu Stars werden sollten, unter anderem RB Jim Brown (Cleveland Browns), QB Len Dawson (Pittsburgh Steelers), QB John Brodie (San Francisco 49ers), RB Paul Hormung (Green Bay Packers) sowie QB Sonny Jurgensen und WR Tommy McDonald (beide Philadelphia Eagles). Einer von denen legte gleich richtig los: Jim Brown beendete seine erste NFL-Saison mit 942 Yards und neun Touchdowns als Top-Rusher. Ein weiteres Highlight der Saison 1957 war die Rekord-Kulisse von 102.368 Zuschauern beim Spiel der Los Angeles Rams gegen die San Francisco 49ers am 10. November im Los Angeles Memorial Coliseum (die Rams siegten mit 37:24). Leider gab es in dieser Saison auch Trauriges zu vermelden. Anthony Morabito, der Gründer der 49ers, starb während des Heimspiels der 49ers gegen die Chicago Bears am 27. Oktober an einem Herzinfarkt.

Meister wurden die Detroit Lions, und das war in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen überraschte Head Coach Raymond Parker das Team mit seinem Wechsel zu den Pittsburgh Steelers kurz vor der Saison, zum anderen bedurfte es eines besonderen Kraftaktes, um überhaupt das Championship Game zu erreichen. Am Ende der Regular Season wiesen die Lions und die 49ers die gleiche Bilanz (8-4) auf. Im Entscheidungsspiel am 22. Dezember in San Francisco lagen die Lions im dritten Viertel mit 7:27 hinten, gewannen vor 60.118 Zuschauern aber noch mit 31:27, unter anderem dank zweier Touchdowns von Ersatz-Running-Back Tom Tracy, der den verletzten John Henry Johnson im dritten Viertel ersetzt hatte. Im Finale am 29. Dezember in Detroit hatten die Lions gegen die Cleveland Browns, das Team mit der besten Regular-Season-Bilanz (9-2-1), keine Mühe. Vor 55.263 Zuschauern siegten sie mit 59:14. Die Lions legten eine 17:0-Führung nach dem ersten Viertel vor. Nachdem Jim Brown mit einem 29-Yard-Lauf das 7:17 für Cleveland erzielt hatte, nahm QB Kyle Rote den Gästen mit einem 26-Yard-Touchdown-Pass auf E Steve Junker zum 24:7 (nach angetäuschtem Field-Goal-Versuch) gleich wieder den Wind aus den Segeln.

Im College Football fand die längste Siegesserie ihr Ende. Nach 47 Siegen in Folge verlor Oklahoma am 16. November auf eigenem Platz mit 0:7 gegen Notre Dame. Der einzige Touchdown des Spiels fiel dabei erst knapp vier Minuten vor Spielende. Für Notre Dame war das eine besondere Genugtuung, nachdem Oklahoma den Fighting Irish im Jahr zuvor die schlimmste Heimniederlage ihrer Geschichte (0:40) beigebracht hatte. Für Oklahoma blieb es die einzige Niederlage in dieser Saison. Die Sooners wurdem schließlich Vierter. Die Meisterschaft endete mit zwei Titelträgern. In der AP-Rangliste lag Auburn, das alle zehn Regular-Season-Spiele gewonnen hatte, vorn, bei UPI Ohio State, das nach einer Auftakt-Niederlage gegen TCU seine restlichen acht Punktspiele gewann. Auburn spielte im Übrigen anschließend nicht in einem Bowl, Ohio State schlug im Rose Bowl Oregon mit 10:7.

 

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