Jahresrückblick 1937

Redskins dominieren NFL

Die NFL wuchs 1937 durch die Gründung der Cleveland Rams von neun auf zehn Teams an. Ansonsten stand die Saison 1937 ganz im Zeichen der Redskins. Deren Besitzer, George Preston Marshall, verlegte das Team von Boston in seine Heimatstadt Washington, und dieser Ortswechsel erwies sich als goldrichtig. Die Sport-Fans in der Hauptstadt nahmen das Team mit offenen Armen auf. Zum entscheidenden Spiel um Platz eins in der Eastern Division bei den New York Giants Anfang Dezember reisten zum Beispiel rund 12.000 Fans mit, für damalige Verhältnisse eine bemerkenswerte Zahl. Den potenziellen Fans wurde es mit Hilfe der guten Leistungen der Mannschaft aber auch leicht gemacht, sich mit dem Team zu identifizieren. QB Sammy Baugh, erst im Frühjahr nach dem College (TCU) verpflichtet, wurde in seiner ersten NFL-Saison sofort der Top-Passer der Liga, RB Cliff Battles führte die Lauf-Statistik mit klarem Vorsprung vor der Konkurrenz an. Dennoch mussten die Redskins bis zum letzten Spieltag um den Einzug ins Championship Game kämpfen. Erst ein 49:14-Sieg in New York gegen die nach der »Winning Percentage« gleichauf liegenden Giants (Bilanz: 6-2-2 gegenüber Washingtons 7-3) brachte die Redskins ins Finale.

Gegner im Endspiel waren die Chicago Bears, die sich in der Western Division mit der besten Bilanz aller Teams (9-1-1) letztlich souverän gegen die Green Bay Packers (7-4) durchgesetzt hatten. Nach einer Heimniederlage gegen die Packers im siebten Spiel Anfang November (14:24) verlor man zwar vorübergehend Platz eins, anschließend gewannen die Bears aber ihre letzten vier Spiele, während die Packers in den letzten beiden Spielen Auswärtsniederlagen bei den Giants (0:10) und Redskins (6:14) kassierten. Das Championship Game am 12. Dezember in Chicago gewannen die Redskins mit 28:21, vor allem dank der Pass-Leistungen von Sammy Baugh. Erst hatte ein 55-Yard-Touchdown-Pass auf E Wayne Millner im dritten Viertel das 14:14 gebracht. Nachdem die Bears etwas mehr als neun Minuten vor Spielende eine lange Angriffsserie (13 Spielzüge, 73 Yards) mit dem 21:14 abgeschlossen hatte, warf Baugh im ersten Spielzug des nächsten Ballbesitzes der Redskins einen Pass auf Millner, den der auf Höhe der Mittellinie fing und, verfolgt von Bronko Nagurski und Jack Manders, zu einem 78-Yard-Touchdown zum 21:21 verwertete. Bei ihrem nächsten Ballbesitz überbrückten die Redskins dann in elf Spielzügen 80 Yards und krönten ihn mit Baughs 35-Yard-Pass auf Ed Justice zum 28:21.

Im College Football ging der Titel an Pittsburgh. Die Panthers wurden am Ende der Regular Season vor den punktgleichen California Golden Bears (beide 9-0-1) auf Platz eins der AP Top 20 gewählt. Während Pittsburgh in keinem der damals nur vier Bowls (Rose, Orange, Sugar und Cotton) spielte, gewann California im Rose Bowl gegen den ebenfalls ungeschlagenen Meisterschaftsvierten Alabama (9-0) mit 13:0. California hatte in den AP Top 20, die damals erst Mitte Oktober zum ersten Mal ermittelt wurden, die ersten drei Wochen auf Platz eins gelegen. Ein 0:0 im Heimspiel gegen das nicht platzierte Washington Anfang November kostete sie die Führung. Pittsburgh, das zu Beginn der Saison beim späteren Meisterschaftsdritten Fordham 0:0 gespielt hatte, kletterte danach mit einem 21:6 bei Notre Dame (zu der Zeit Zwölfter, am Ende Neunter) von Platz drei auf eins.

 

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